As They Made Us – Ein Leben lang (DVD)

Brutaler Riss in der Familie

Gerade im Kino ist die Schilderung der jüdischen Familie fast ein eigener Topos und die jüdische Mamma hat ihren ganz eigenen Ruf weg, einen, um den sich Geschichten ranken.

Mayim Bialik erzält in ihrem warhmherzigen Film von einer jüdischen Familie, durch die nicht nur ein Riss geht; aber einer ist besonders schmerzhaft, seit 20 Jahren hat sich Sohn Nathan (Simon Helberg) nicht mehr im Familienkreis blicken lassen. Er ist ein Wissenschaftler und wohnt mit seiner Familie gar nicht weit in der Ferne.

Vater (Dustin Hoffman) liegt im Sterben. Schwester Abigail (Dianna Agron), sie ist die zentrale Figur, um die herum die Geschichte gewoben ist, ist mit einem neuen Freund, mit Jay (Justin Chu Cary), zugange und muss mit ihrem Ex Peter (Charlie Weber) die Termine über die Betreuung der beiden entzückenden Kinder arrangieren.

Die Angstfigur scheint Mutter Barbara (Candice Bergen) zu sein, von ihrer Exaltiertheit wird gesprochen. Wahrscheinlich müsste man versuchen, länger mit ihr zusammenzusein, um zu verstehen, warum die Kinder den Kontakt zu ihr meiden.

Vater Eugen wird betreut vom Pfleger Darrin (Julian Gant). Vater war Autor und hatte versucht, ein berühmter Schriftsteller zu werden, was offenbar nicht so recht gelungen ist.

Der Film schildert die letzte Phase im Leben von Eugen verbunden mit Rückblenden in die Kindheit von Abigail und Nathan, schildert, wie Abigail versucht, einen Kontakt zu Nathan herzustellen, um ihn zu einem Besuch beim Vater zu überreden.

Den anrührenden Friedensschluss zwischen den beiden Männern wird es geben, ein Treffen mit der Mutter schließt der Wissenschaftler, der sich in japanischer Kultur besonders auskennt, kategorisch aus. Immerhin wird es zu Besuch von seiner Schwester samt ihrer Familie bei seiner Familie kommen.

Der Film besticht durch die herausragende Auswahl der Schauspieler und die ruhig-epische Erzählweise, die nichts skandalisiert, der Skandal, der Riss in der Familie liegt dräuend drunter oder drüber, aber der Alltag nimmt seinen gewohnten Lauf. Das Sterben ist ein Thema davon, jüdische Rituale ein anderes und Risse in der Familie ein drittes.

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