Frischer Wind auf alten Gleisen
Regisseur Marcus H. Rosenmüller fühlt sich pudelwohl in seinem Regie-Lausbuben-Biotop der Kinderunterhaltung für Kinder von 3 bis 103 Jahren oder wie auch immer.
Neue Geschichten vom Kobold mit den roten Haaren. Verschiedene Geschichten, die als Fernsehserie für RTL hergestellt wurden. Drei davon sind jetzt zu einem vergüglichen Kinofilm zusammengestellt worden.
Es geht also nicht primär um Kinokunst, es geht mehr darum, wie kleine Unwägbarkeiten und Magien eine andere Sicht auf den Alltag einfordern, der Kobold, der mal sichtbar ist, mal nicht. Er bleibt kleben in der Werkstätte und der Nachfolger von Meister Eder, Flori, muss ihn vom Leim befreien und entdeckt ihn dadurch.
Es ist vielleicht dieser lustige Mix auch beim Cast. Da gibt es ganz große, ganz hervorragende erstklassige Schauspieler wie Ilse Neubauer als die Hausmeisterin Frau Stürzlinger und Florian Brückner als Flori Eder, dem die Augen schier überquellen, wie er das erste Mal des Kobolds ansichtig wird.
Dann wiederum arbeitet das Casting mit Knallchargen wie den beiden Polizisten und auch das Kindercasting scheint von Koboldflausen beeinflusst.
Ein kleines Problem mit der Pumuckl-Stimme, etwas zu gequetscht, kann nervig werden – sollen Kobolde ja auch, hm.
Die Kinder vorm Fernseher oder im Kinozuschauerraum dürfte das nicht allzu sehr stören, die werden sich amüsieren, wenn der Kobold den Wasserschlauch unsichtbar in Aktion bringt, wenn er Schlüssel verschwinden und woanders auftauchen lässt, wenn er Leute einsperrt oder wenn er mit Wasser gefüllte Ballons vom Balkon auf den Wohnwagenbesitzer oder gar auf die Polizisten kickt. Dem öden Alltag ein paar Facetten abgewinnen, die politically nicht vor Korrektheit strotzen.