Regulierungsirrsinn
Die Schule in diesem Film von Ekrem Ergün nach der Romanreihe von Sabrina Kirschner ist zum Glück keine TV-Realismus-Langweilig-Schule wie in so vielen deutschen Kinderfilmen.
Einerseits ist sie sogar schlimmer als diese, denn es ist eine deutsche Schule, in der Kinder Schuluniform tragen müssen und es ist eine Schule, deren Heiligstes ein Irrsinnsregularium mit 777 Vorschriften ist. Dieses wird wie ein heiliges Buch aufbewahrt. So ist garantiert, dass die Schnittlich-Schule die langweiligste der Welt ist.
Dagegen wird der Film nun die Welt der Kraft von Fantasie und Kreativität setzen.
Protagonist Maxe (Lucas Herzog) ist ein Chaot. Passt also überhaupt nicht auf diese Schule. Auch in seiner Familie richtet er nur Chaos an; das wird mit einer herrlichen Vorhofüberflutungsszene erzählt, richtig wie ein Katastrophenfilm im Kleinen.
Es gibt aber zum Glück das Element des Detektiv-Filmes, das mit der abenteuerlichen Figur eingeführt wird, die in ferner Erinnerung an Peter Sellers von Serkan Kaya gespielt wird und gut ist für jede Menge Slapstick-Momente. Solche Figuren sind Futter für die jungen Zuschauer. Allein wie er in einem Schienen-Raketengefährt angebraust kommt. Er will das Regularium der Schule außer Kraft setzen. Dazu muss das Buch eliminiert werden. Er verfügt über diverse Mittel, die aus abenteuerlichen Geheimdienstfilmen bestens bekannt sind. Er sitzt in einer Zentrale, aus der er den nicht ganz korrekten Schulausflug, den er regelwidrig in Gang setzt, überwachen und manipulieren kann.
Im Schullandheim, eher einem Spukschloss, verliert sich das Handlungsneed ein Bisschen, hier suhlt sich der Film in Spukschlosselementen, aber immer noch hundertmal lustiger als Kenneth Brenagh es in A Haunting in Venice tut.
Die Handlung selbst nimmt wieder Fahrt auf mit der Ankündigung des Inspektionsbesuches durch den Oberschulleiter. Dafür wird die Schule einen Festakt für das Regularium ausrichten, der sich als Festplatz für einen tauglichen Countdown erweisen wird.