Schönes Thüringen
Meiningen, Sonneberg, Suhl, Merkers, Fambach, Schmalkalden, Wernshausen, Zella-Mehlis, Gehlberg, alle diese Ortschaften und viele mehr liegen sanft eingebettet in die wunderbar unverspargelte, waldig-hügelige Landschaft Südthüringens. Diese mit Kameradrohnen zu überfliegen und damit dem Auge Erholung von der Politrealität zu bieten, konnten die Dokumentaristen Yvonne und Wolfgang Andrä nicht wiederstehen.
In den Ortschaften selbst, an Straßenständen, bei Podiumsdikussionen oder auf den Straßen porträtieren sie Kandidaten für die Bundestagswahl 2021 von CDU, SPD, Grünen, Die Linke, der ÖDP, der FDP und der AfD bei ihrem Wahlkampf. Sie und etwa ein halbes Dutzend Kandidaten weiterer Parteien kämpfen um das einzige Bundestagsmandat, das der Wahlkreis 196 – Südthüringen zu vergeben hat.
stefe hat vorab die gekürzte Fassung für Schule und Bildung sehen können. Der Film ist mit jeder Menge informativer Texte zu den Vorgängen bestückt. Ein Lehrstück über Wahlkampf in einer Demokratie. Wenn auch mit einem Kuriosum versehen, weil eine private Vereinigung von außerhalb versucht, die Wahl zu beeinflussen. Auch das ist Demokratie.
Diese Vereinigung will einen bestimmten Kandidaten am Gewinn des Mandats hindern. Sie ruft also Kandidaten von konkurrierenden Parteien auf, ihre Kandidatur zurückzuziehen zu einem von dieser Vereinigung ausgewählten Kandidaten, dem sie wegen seiner Bekanntheit Siegesschancen zutrauen.
Ob diese Manipulation, also diese Einmischung von außen, aufgeht, wird sich am Wahlabend zeigen. Generell haben die Kandidaten bei Zusammentreffen einen zivilisierten Umgang miteinander; während in Gesprächen immer wieder die DDR-Vergangenheit und die nicht unbedingte geglückte Wende aufschimmern.