Ehrliche, gute und unehrliche Show
Die Brozone-Geschwister waren einst eine erfolgreiche Band. Jetzt sind sie nicht mehr zusammen.
Es sind Trolls, lustige Figuren voller Temperament und Energie und mit Frisuren wie umgekehrte Rasierpinsel, vielleicht auch etwas in Richtung der Simpsons. Was auch auf die Humorlage zutreffen dürfte. Nichts ist todernst, aber auch nichts ist nur blödsinnig oder doof. Meist sind die Handlungen und die Bewegungen schlau. Die Beweggründe sind zwar ernst, aber kein Grund für Trauermiene, denn die Probleme sind los.
Das Hauptproblem ist ein kniffliges – und zudem künstlerisch Tiefsinniges: das jüngste Mitglied der Familie wurde von zwei Showstars, die den Rachen nicht voll kriegen und jetzt zu Megasuperstars werden wollen, gekidnappt und in ein Parfümflacon eingesperrt. Dieses ist aus Diamant und kann nur mit einem Mittel gesprengt werden, was stärker ist als Diamant. Und was ist stärker als Diamant? Richtig, die Familienbande.
So gibt es also einen Grund, die Familie wieder zusammenzuführen und mit ihr und einem geilen Showact den Kleinsten aus der Parfümflasche der falschen Stars zu befreien.
Die Filmemacher Walt Dohrn und Tim Heitz als Regisseure nach dem Drehbuch von Jonathan Aibel, Glenn Berger und Elizabeth Tippet haben das als ein bös-witziges Bild für den Raub von künstlerischem Talent und Spirit gefunden, indem die beiden Möchtegern-Stars, wenn sie auf ihren High-Heels auftreten und Show machen, versuchen, sich mit dem Raubflacon einzusprühen; sie inhalieren damit das Talent des Eingepferchten. Wenn das mal nicht funktioniert aus technischen Gründen, dann stehen sie ziemlich blöd da. Recht geschieht es den Raubkünstlern.
Es ist eine knallbunte Welt schneller Dialoge und Schnitte, nie bleibt der Film irgendwo hängen, schon muss eine neue Situation bewältigt oder eine fetzige Shownummer hingelegt werden. Oder die Familie kurvt in ihrem originellen Raupengefährt zur nächsten Drama- oder Showstation.