Schon mal gesehen
Diesen Film haben wir schon mal gesehen, zumindest der Drehbuchautor war derselbe, Alberto Marini, hier im Film noch unterstützt von Christopher Salmanpour in der gekonnten Regie von Nimród Antal.
Dieses Drehbuch ist schon in Deutschland einmal verfilmt worden unter dem Titel Steig nicht aus von Christian Alvart mit Wotan Wilke Möhring in der Hauptrolle, der sich einen abgrimmasierte am Steuer seines Wagens, unter dessen Sitz sich eine Bombe befinden solle. „diese Art von Action-Film, das können die deutschen Subventionsfilmer einfach nicht; sie sollten besser die Finger davon lassen.“, meinte stefe in seiner Review.
Sie sollten lieber erst mal diese Verfilmung anschauen. Dann sehen sie immerhin, wie man einen ziemlich perfekten Film als Skandalreportage, als aufregenden Action-Thriller mit immer wieder neuem Suspense drehen kann.
Hier kommt nichts aus heiterem Himmel. Hier werden mit vielen Details Reaktions- und Verhältnisketten plausibel gemacht. Gekonnt ist gekonnt. Wenn auch die Geschichte vielleicht etwas zu beliebig aus der Kiste möglicher Geschichten herausgegriffen worden ist.
Interessiert uns das wirklich, ein Familienvater, dessen Frau gerade dabei ist, die Scheidung einzureichen, der seine beiden Kinder schnell zur Schule bringen will, und der aus einem Mobiltelephon, das irgendwie in sein Auto gekommen sein muss, den Anruf eines Unbekannten erhält mit Handlungsanleitungen zu einem Geldtransfer und wenn er dem nicht nachkomme, so sei unter seinem Autositz eine Bombe platziert, die hochgehen werde. Zum Beweis, lässt der Film gleich zwei Autos mit Bekannten des Protagonisten in die Luft gehen.
Der Protagonist, das ist Liam Neeson, der allein schon für ein Mindestmaß an Kinoqualität garantiert. Er strahlt so etwas Aufrechtes aus, aber scheint auch eine gewisse Schnittmenge mit dem Monaco Franze zu teilen, indem er nie einem Bierernst verfällt, sondern den Dingen ins Auge schaut. Er muss also nicht so viel grimassieren, wie Wotan Wilke Möhring es in der deutschen Variante tut.
Was sicher auch eine Qualität dieses Thriller ist: er ist nie blutig, es gibt zwar Explosionen, es gibt auch mal Blutspuren, aber die machen nie Skandal, die bleiben Randerscheinungen; die Verletzte wird gut zugedeckt abtransportiert, die Leichen aus den explodierenden Autos, die sieht man nicht.
Perfekt funktionierende Sensationsberichterstattung, wenn es auch wieder Leute gibt, die mäkeln, es gäbe Logiklöcher. Ohne solche scheint jedoch ein tauglicher Thriller nicht auszukommen.