Inspiriert von einer wahren Geschichte,
steht am Anfang dieses Filmes von Elegance Bratton, den er seiner Mutter widmet. Das dürfte noch untertrieben sein, denn aus dem Abspann wird klar, dass er den Stoff für diesen Film in seiner eigenen Geschichte gefunden hat.
Das zeichnet den Film auch aus, dass er versucht, mit dieser Ostüksten-Hingabe sich einer Realität anzunähern. Es ist eine doppelte Realität. Die Realität des Schleifens bei den amerikanischen Marines zur Zeit des Irakkrieges. 2005 meldet sich Ellis French (Jeremy Pope), ein schwuler Junge aus New Jersey, beim Militär. Er will ein richtiger Mann und Soldat sein.
Grad kürzlich kam hier ein österreichischer Film mit demselben Thema ins Kino: Eismayer. Der war deutlich plakativer, dozierender.
Elegance Bratton sucht Wahrhaftigkeit. Er findet sie in genauer Beobachtung und Schilderung der einzelnen Szenen. Da ist das gestörte Verhältnis von Ellis zu seiner Mutter (Gabrielle Union). Diese Frau ist ein Gefängnis-Cop, eine Raucherin und gleichzeitig ein Messi. Sie hält ihren Sohn wegen seiner sexuellen Orientierung für verloren. Über das Thema ist mit ihr nicht zu reden.
Auch beim Militär ist das Thema tabu; so zeigt es die Schilderung dieser Intimität von Männern, die, wie ein Soldat sagt, wohl alle eine schwule Ader haben, die aber vehement verleugnet wird, abgelehnt, so sehr, dass die Soldaten es kaum akzeptieren können, wenn sie einen, der als schwul vermutet wird, im Rahmen einer Übung berühren müssen wie bei der Übung „Raupenstütze“.
Das Thema ist unter den Männern wie ein gefährlicher heißer Brei. Es sind Männer, die sich unter Schinderei vormachen, sie seien harte Männer. Allerdings erfährt Ellis auch Zeichen von Verständnis und Verteidigung, wenn einer seine Schießresultate verfälscht.