Nichts verbindet mehr als eine gut gekittete Freundschaft.
Und was kittet eine Freundschaft mehr, als die gemeinsame Erfahrung des Andersseins, der Ausgrenzung, der Diskriminierung, zum Beispiel als Asiatinnen im amerikanischen Spießerkaff White Hills Park.
Die haben das Farbwort „Weiß“ schon im Namen. Im Jahr 1995 zieht hier eine asiatische Familie mit Kind Lola ein. Die sind zwar lange Amerikaner und kommen aus Kalifornien, aber das Aussehen erzählt von einem anderen Hintergrund. Eine weiße Ami-Familie stellt sich dem Neuzugang vor. Sie haben auch ein Kind wie Lola, es ist die aus China adoptierte Audrey.
In seiner mitreißenden Art und dem hohen Tempo spult der Film von Adele Lim, die mit Cherry Chevapavatdumrong und Teresa Hsiao auch das Drehbuch geschrieben hat, vor auf die Heutezeit.
Die amerikanische Chinesin Lolo (Sherry Cola) ist ein fetter Messi geworden, während das Adoptivkind Audrey (Ashley Park) eine mustergültige Integration und Karriere als Anwältin hingelegt hat. Ein Auftrag führt sie nach China. Aus Sprachgründen nimmt sie Lolo mit, was wegen deren Respektlosigkeit und nicht unbedingt vorbildlicher Lebensweise als Risiko erkennbar wird; deshalb nimmt sie auch die schräge Deadeye (Sabrina Wu), die sehr männlich, sehr lesbisch aussieht und auch chinesischen Background hat, mit, auch das unverkennbar ein weiterer Risikofaktor, aber unerlässlich von wegen der Sprache.
In China selbst wird zur Optimierung des Übersetzens noch die Jugendfreundin Kat (Stephanie Hsu), Daily-Soap-Darstellerin mit wunderbar klischeehaft herrlichem, weißem Heldenpartner, in die muntere Gruppe aufgenommen, die mehr an ihren Männerfantasien als am Geschäft interessiert ist und auch noch auf die Idee kommt, nach der biologischen Mutter von Audrey zu suchen.
Peinliche Situationen, Abenteuer, Anzüglichkeiten und Entblößungen – und auch Verletzungen – aller Art sorgen für vergnügliche, gerade mal 93 straff getaktete Kinominuten.