Lässigkeit zelebrieren
bei nicht stattgefundenem Banküberfall, so kann man durchaus Sabu (Jam, Happiness, Mr. Long) charakterisieren, den japanischen Filmemacher mit diesem Künstlernamen, der gerne von sich und seinem Publikum ein Selfie schießt.
Lässigkeit mit einem Protagonisten, der mit seinem Anzug aussieht wie ein Geschäftsmann, der ständig auf die Uhr schaut, sich ständig verdächtig benimmt … und dann tatsächlich aus dem Kühlschrank eine in Butterpapier eingewickelte Pistole entnimmt.
Der Biedermann, der in seiner Fantasie ein Verbrecher ist. Der Koch Yasuko, der nicht in diese Welt passt, der viel zu langsam ist und mit dem Kopf immer woanders. Dann der Musiker und Supermarkt-Angstellte dazu, der sich Stoff spritzt und den Koch beim Ladendiebstahl beobachtet, schließlich der Yakudza, auch ein Versager, der Personenschützer sein soll und sich selber als erstes rettet .. irgendwann rennen sie alle nur noch hintereinander her – der Lola-Rennt-Effekt im japanischen Kino – …
Kein Wunder ist Sabu mit diesem Film aufgefallen und damit zur Marke geworden, sein Durchbruchsfilm von 1996.
Lässiger Film, der schon nach weniger als 12 Minuten Zitate aus dem eigenen Film bringt zur Charakterisierung des einen Protagonisten als Versagertypen; auch die beiden anderen Protagonisten sind es; dazu konterkarierend legen sie diesen irren Cityrun hin. Das bleibt nicht unbeobchtet …
… es entwickelt sich ein sich steigerndes Spiel von verunsicherter Polizei, Yakudzaaufschneidern und wie wild rennenden Versagern, Banden von Kindsköpfen wenn man so will, das auf eine ziemliche Fun-Klimax hinausläuft, das Yakudza-Genre lässig-grinsend auf die Schippe genommen.