„Wir sterben nicht“,
ist der fast trotzige Wahlspruch, der an den Achternbusch-Satz erinnert „Du hast zwar keine Chance, aber nutze sie“.
Die Chancenlosigkeit betrifft Äthiopien. Die Armut im Lande wird von Jan Philipp Weyl, der mit Michael Wogh auch das Drehbuch geschrieben hat, als pure African-Poverty-Ploitation geschildert.
Die beiden Ziegenhüte-Buben Abdi und Solomon in steppenhaft trockener Landschaft auf dem unterentwickelten Lande. Fotograf Tino (Carlo Sohn) ist auf Bilder-Safari: diese strahlenden Buben-Gesichter. Tino möchten den Kindern Perspektiven aufzeigen, nimmt sie mit nach Addis Abeba; will Solomon die Freude am Fotografieren beibringen.
Tino scheint ein eher oberflächlicher Entwicklungshelfer zu sein. Nach einem Jahr taucht er wieder im Dorf auf zu Einweihung einer Schule. Wozu eine Schule, das verstehen die beiden dicken Freunde nicht. Sie sind wie Brüder geworden, nach dem Tod des letzten Elternteils von Solomon. Dieser schnappt sich beim erneuten Besuch des Fotografen die Kamera und haut ab in die Stadt, um dort Fotograf zu werden. Er landet unweigerlich in der Gosse bei den Straßengangs.
Der Film macht einen Sprung über ein paar Jahre. Solomon (Mikiyas Wolde) hat eine hübsche Frau, Genet (Samerawit Desalegn) und ein süßes Kind. Sie wohnen in einer Armuts-Hütte. Er möchte sich ehrlich machen, arbeitet als Müllsammler, kommt aber von den Gangs nicht los.
Abdi (Ahsenafi Nigusu) gilt inzwischen als Laufhoffnung. Er trainiert in Addis Abeba mit der Nationalmannschaft. Er sucht aber auch Solomon. Die Wiederbegegnung wird dramatische, märchen-, aber auch alptraumhafte Entwicklungen in Gang setzen, die ohne das starke Motto vom Nicht-Sterben wohl kaum zu bewältigen wären- oder ohne das titelgebende Motto vom Laufen gegen den Wind.
Der Film wirft so einen Blick auf eine äthiopische Gesellschaft zwischen größter Armut einerseits und Sport im Weltmaßstab andererseits.