Künstliche Intelligenz, die sich gefährlich verselbständigt und verduftet,
das ist das Thema in diesem Film von Christopher McQuarrie, der mit Bruce Geller und Erik Jendresen auch das Drehbuch geschrieben hat.
Dieses Thema wird eindrücklich in der Vorspannszene demonstriert. Das russische U-Boot Sewastopol manövriert weit unter dem Eis der Arktis. Es wird ein feindlicher Torpedo gemeldet. Die Meldung erweist sich erst als Ente, und dann, wenn es keiner mehr glaubt, als wahr. Nun ja, um Russen ist es heutzutage ja nicht schade.
Aber diese „Entität“, als die das Phänomen immer und immer wieder erklärt wird (deswegen keineswegs an Plausibilität gewinnt), ist nun mal in der Welt. Ihrer ist nur auf komplexem Wege habhaft zu werden. Dazu bedarf es zweier Teile eines Schlüssels, das ist wie im Märchen, und hinter denen jagen alle her, die die Herrschaft über die Welt erlangen oder die Welt retten wollen.
Normale Geheimdienste müssen für diese Aktion außen vor bleiben. Hier muss die IMF ran, das ist kein Kürzel für den Internationalen Währungsfonds, sondern für „Mission Impossible Force“. Die ist so geheim, die existiert eigentlich gar nicht, eine kühne Konstruktion für kühne Männer und Frauen wie Tom Cruise als Ethan Hunt, Rebecca Ferguson als Ilsa Faust – mit Verlusten ist zu rechnen, aber Ersatz findet sich auch.
Eugene Kittridge (Henry Czerny), der ist vom Geheimdienst und weiß Bescheid und traut seiner geheimen Truppe doch nicht über den Weg.
Auf Action komm raus
Da Tom Cruise ein Action-Star ist und davon nicht lassen kann, wird es viel Hit- and -Run geben, wie schon im Indiana Jones und das Rad des Schicksals; auch hier wieder eine ellenlange, waghalsige Eisenbahnactionszene, die mehr ausgestellt und besser beleuchtet ist – und nicht in nazidunkel gehüllt -, um die Action auch schön zur Geltung zu bringen, wie der ältere Herr Cruise sich erfolgreich hangelt, bemüht, springt und Partnerin dazu rettet, wie er mit dem Motorrad durch Österreich brettert, dem k. u. k. Zug nach, der nach menschlichem Ermessen nach Zertrümmerung der Bremsen längst aus den Schienen hätte laufen müssen. Immer gejagt vom Widersacher Gabriel (Esai Morales).
Tom Cruise macht seine Action etwas angestrengt, ist ja in dem Alter nicht etwa risikoärmer als in jüngeren Jahren, aber erfolgreich. Im Gegensatz zum Indiana-Jones-Film fehlt mir hier der Charme, das ist etwas sehr Ernsthaftes bei dem Weltstar Cruise, den Action-Beweis anzutreten, während Harrison Ford mit seinem lockeren Charme überzeugt, fast wie mit Schalk durch sein schönes Museum führt. Bei Cruise kann man logischerweise nicht von Action-Museum sprechen, höchstens, dass die Stunts nichts Neues, aber nicht weniger riskant sind. Wer das bewundern mag, kommt voll auf seine Rechnung und wird sich schon auf Teil Zwei freuen dürfen.