KI,
eines der großen Themen der Zeit, KI in Liebesdingen; ein künstlicher Mensch, eine künstliche Fau, ein künstlicher Mann, der/die den Lebenspartner ersetzen kann, der einem die ganze Liebesprobleme und -zerwürfnisse erspart, das ist das Thema, das diese schweizerisch-britische Koproduktion von Philippe Weigel, der mit Brian D. Goff und Klara Kallis auch das Drehbuch geschrieben hat, ventiliert.
Philippe Weigel stellt Thesen auf; gern over the Top inszeniert, wie die Pink-Orgie in dem Laden „Art of Love“, der Liebesgegenstände herstellt; die Signalwirkung der beiden Protagonisten Adam Kowinski (Oliver Walker) als dem total von sich und seinem Körper eingebildeten, bodyzentrierten Mann, der als Pornfluencer eine Million Follower hat und von dessen Originalstück es Dildos gibt, voll beziehungsunfähig selbstverständlich genauso wie sein ausersehenes Pendant Eva Parker (Alexandra Gilbreath), die wie eine absolut unerotische Trutsche daherkommt, klischeehaft in abgestandener Ehe lebt und ohne Wissen ihres Mannes Sextoys testet und mit ihren Testtexten Erfolg hat; da ist allerdings eine gewisse Diskrepanz in ihrer Trutschen-Darstellung und dass sie solche Texte verfassen soll.
Aber es geht ja um einen thematischen Film, der letztlich doch Zweifel hat daran, dass künstliche Intelligenz menschliche Liebe ersetzen kann. Dazu setzt nach den Over-the-Top Zeichungen der Figuren und dem Setting der Film das Melodramatische ein, er lässt Rührung und Gefühle zwischen den Figuren entstehen, er greift auch zum Mittel der Poesie; er veranschlagt einen Tauschhandel zwischen Adam und Eva, wenn er einen Brief an seine Nachbarin schreibt, dann müsse Eve, die solches nie getan hat, die ihre Testergebnisse lediglich erfunden hat (wie es bei Warentestern wohl öfter der Fall zu sein scheint), den Adam-Dildo ausprobieren. Das muss ihr mindestens getaugt zu haben; dumm nur, dass ihr Mann inzwischen hinter die Sammlung der Testspielzeuge gekommen ist und vermutet, dass Eva ein Hure sei; so simpel reagieren Männer, die garantiert keine KI-Figuren sind.