Liebenswürdig, lebendiges Museum
Hier zeigen Hollywood-Cracks (James Mangold als Regisseur, Jez Butterworth, John-Henry Butterworth und David Koepp als Autoren), wie Hollywood einst erfolgreich Kino gemacht hat mit einer verwegenen Abenteuergeschichte eines Archäologen, mit Harrison Ford als Indiana Jones, ja sie spielen sogar, das soll einen besonderen Kick geben, den jungen gegen den alten Ford aus.
Harrison Ford gegenüber wird als weibliches Protagonisten-Gegengewicht Marion (Karen Allen) gestellt, mal kooperativ, mal kontroproduktiv. Sie zieht sozusagen ihre eigene Show ab.
Aus dem Ärmel gezaubert wird im Laufe der Story, um Verjüngung in den greisen Cast zu bringen, der mexikanische Junge Teddy (Ethann Isidore).
Ratefüchse sind mit dem Einordnen der allgegenwärtigen Zitate bestens beschäftigt.
Das Teil, hinter dem alle her sind, ist die Antikythera, die, falls beide Teile zusammengesetzt werden, Zeitreisen ermöglicht.
Hinter der Antikythera war Harrison Ford schon im zweiten Weltkrieg her, wurde von den Nazis als Spion behandelt. Hier bekommt Ford sein junges Gesicht. In den 60ern wird er in New York emeritiert. Und schon holt ihn die Antikythera-Geschichte ein und Ford schreckt nicht davor zurück, lediglich mit Unterhosen bekleidet zu zeigen, wie alt sein Körper naturgemäß geworden ist; sicher nicht der eines Action-Helden.
In der Nazizeit bringt der Film eine brillante Synopsis des Eisenbahnthrillers, möglicher Verfolgungsjagden auf der Eisenbahn.
Die Hit- and Runschiene wird ferner bedient als Zusammenstoß mit einer Parade in New York, als Taucherfilm und selbstverständlich auch als Flugactionmovie; alles comme-il-faut, wie aus dem Lehrbuch Hollywoods.