Ein Mann gibt sich Regeln und erfüllt diese.
Die Regeln, das Ziel: Zu Fuß und mit dem Stehpaddelboot Deutschland von der Zugspitze bis Sylt durchqueren, ohne Auto, ohne Flugzeug, ohne Bahn und mit Übernachten nur in der Hängematte unter freiem Himmel.
Aus dem Grund fängt der Film mit dem grotesken Bild eines Bergsteigers auf der Zugspitze an, der mit 40 Kilo Gepäck und einem Paddel den Abstieg beginnt. Schritt für Schritt und ganz bedacht. Ein Zeitlimit hat der Unternehmer sich nicht gesetzt. Seine Frau und seine zwei Kinder müssen für voraussichtlich zwei Monate auf ihn verzichten.
Es ist dies für den offenbar professionellen Abenteurer ein besonders großes Unternehmen. Sonst begnügt er sich mit Mikroabenteuern in der Natur seiner näheren Umgebung, die maximal 72 Stunden dauern. Sein Name ist Christo.
Christos Begriff des Abenteuers: allein das Land, in dem er lebt, zu durchqueren und seine Schönheiten zu erleben, Momente intensiven Erlebnisses. Das ergibt eindrückliche Bilder deutscher Flusslandschaften mit Stehpaddler, gerne auch von Drohnen aus.
Christos Begriff von Heimat ist vor allem landschaftlich definiert, nicht historisch, politisch, kulturell oder gesellschaftlich; insofern dürfte dieser Heimatbegriff sentimentalistisch, naturphilosophisch allenfalls sein.
Ein Sprecher spricht die Texte des Abenteurers, die teils aus Infos über die Geographie wie aus dem Schulbuch bestehen, teils aus dem Lob des Alleinseins und der Schilderung kleiner Anekdoten oder von Befindlichkeit. Zwei Tage hat ihn Kumpel Josef auf der Elbe begleitet.
Es ist ein Träumerprojekt. Christo dträumt davon, allein unterwegs zu sein. Faktisch ist er das nie, das erklärt er immerhin im Abspann auch mit Fotos von der Kameracrew um Regisseur und Drehbuchautor Kai Hattermann herum, die sein Alleinsein von den unterschiedlichsten Positionen aus filmt und begleitet. Es ist ein Crowdfunding-Projekt mit Sponsoren aus der Sportausrüsterindustrie.
Kinotour: Abenteuerland-Film