Asteroid City

Atomnostalgie

Waren die schön, die Atompilze aus den Atomversuchen in der Wüste Nevada in den 50ern.

Wes Anderson, der mit Roman Coppola auch das Drehbuch geschrieben hat, hat jetzt in dieser Wüste ein ganzes Filmsetting aufgebaut – das erinnert in gewisser Hinsicht, was die Hommage ans Kino oder die Kunst betrifft, an den Film Babylon.

Dieses gnadenlos kalte Licht der Wüste mit den bizarren Felsen im Hintergrund, diese aus dem Boden gestampfte Location, durch die ab und an ein Güterzug mit hunderten von Wagen im Tempo von 8 Kilometern pro Stunde durchfährt.

Asteroid City heißt die Location für das neueste absurde Theater mit Versatzstücken aus Beziehungskisten des berühmten Regisseurs Wes Andersen, die sich um einen Kreis von Personen dreht, die ein Theaterstück spielen wollen.

Diese Theaterteile werden gerne in quadratischem Bildformat und in Schwarzweiß auf einer künstlichen Bühne vorgestellt. Sie bekommen eine Anmoderation. Es gibt eine Hauptfigur, Augie Steenbeck (Jason Schwartzman), der ein Fotograf und Kriegsreporter ist, dem die Frau gestorben ist und der sich nicht traut, diese Info seinen drei Hexen-Gören mitzuteilen.

Die Asche der Mutter geht in einer Tupper-Ware-Dose mit auf die Reise, die in Asteroid City hängen bleibt. Aguie liebt es, Midge Campbell (Scarlett Johannson) zu fotografieren, lasziv in Selbstmordpose. Es gibt touristische Weltall-Ereignisse, eine animierte Alien-Figur.

Immer wieder werden fragmentarisch ganz urmenschliche Themen angesprochen, Liebe, Verlust, Vertrauen, Gewalt in Beziehungen, Sicherheit und Schutz,ganz nebenbei. Es gibt Sicherheitsübungen.
Es gibt diese umwerfende Postkarten-Wes-Andersen-Ästhetik, der sich von seiner Location nicht lumpen lässt.

Die Figuren werden oft fast wie nur Pappkameraden ins Bild gestellt. Der Reiz erhöht sich, da es sich durchwegs um erstklassige und prominente Schauspieler handelt, die Spaß an diesem grotesken Theater finden. Der filmreife Deli darf nicht fehlen, der in reduktionistischer Manier ein eigenes Feeling von Aufgehobenhenheit verbreitet .

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