Mamma ante Portas

Der Titel ist Drohung genug.

Wenn nach einer Filmvorführung alles von den Mutterbeziehungen spricht, so dürfte der Film einen Nerv getroffen haben.

Der Mutter-Herrsch- und Dirigiermechanismus an sich ist ja nichts Neues. Dem ist auch nichts Neues hinzuzufügen. Aber hier wird er von Eric Lavaine, der mit Héctor Cabello Reyes und Bruno Lavaine auch das Drehbuch geschrieben hat, gerade so gekünstelt vorgeführt, dass die Differenz zum richtigen Leben – und damit das richtige Leben – wahrnehmbar wird.

Das Kino, die Kunst als Spiegel des Lebens, das ist nicht wenig, was hier erreicht wird.

Die zentrale Mutterfigur ist Jacqueline (Josiane Balasko). Sie wird leicht überhöht als diejenige charakterisiert, nach der alles zu laufen hat. Das zeigt sich bei den Renovierungsbemühungen in der alten Pariser Wohnung. Ihr Freund Jean (Didier Flamand), der hat da gar nichts zu berichten, und wenn er einen Vorschlag hat, so wird der gleich vom Tisch gewischt; Diskussion nicht nur nicht erwünscht, sondern überflüssig.

Aber es geht nicht vorwärts mit der Renovierung; ein polnischer Arbeiter, Lech (Jean-Francois Cayrey) kommt und kommt nicht voran. Dafür wird es noch eine Erklärung geben.

Mammina, wie Jacqueline von den Kindern genannt wird, zieht ungefragt bei Tochter Carole (Mathilde Seigner) ein, denn die andere Tochter ist in Brasilien. Carole ist gerade beruflich gefordert mit einem Biontec-Ableger und sie und ihr Mann Alain (Jérôme Commandeur) sind aktuell mit einer Paartherapie zugange. So sind die Voraussetzungen geschaffen für genügend gegenseitige Nervereien und natürlich immer wieder komische, groteske Situationen, die auf die und jene Art dem Publikum wohlbekannt sein dürften und gerne auch zu komödiantischen Missverständnissen führen. Und dann ist da auch noch Mamoune (Line Renaud), die mit einer Generation mehr anMuttermechanismus gewaschen ist…

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