Es allen recht machen.
Es scheint, dass dieser Film von Rob Mashall, der mit David Magee und John DeLuca auch das Drehbuch geschrieben hat, es allen recht machen möchte.
Dem originalen Märchengeber Hans Christian Andersen Respekt zollen und die unglückliche Liebe zwischen Fabelwesen und Menschen herauszuarbeiten, eine nie mögliche Liebe. Der Film möchte alle Wünsche an Unterwassertraumwelten erfüllen. Ebenfalls die Anforderungen an einen Gesangsfilm; wobei die Nummern vor allem solistisch bleiben.
Der Film möchte den Buddywunsch, der auch komisch sei (die komischen drei Tiere), perfekt bringen: die Begleiter von Ariel (Halle Bailey), Krabbe, Zierfisch und Pelikan (oder Seemöwe). Der Film möchte auch nicht den Zuschauer mit Effekten und Action zudröhnen; das gelingt ihm sehr gut.
Der Film möchte genügend ansprechenden Dekor und ebenso genügend Süße präsentieren, nebst Sturmbildern. Der Film möchte ein Showfilm sein mit Tanzeinlagen, sei es von Schildkröten oder Seepferdechen. Der Film möchte politisch total korrekt sein und antirassistisch sowieso. Also hat der König Triton (Javier Bardem) eine schwarze Frau, Queen Selina (Noma Dumezweni), während ihr gemeinsamer Sohn Prince Eric (Jonah Hauer-King), ein astreiner weißer Darsteller wie aus Shakepseares kolonialistischer Zeit ist.
Der Film möchte nichts falsch machen, er macht zwar vieles richtig, man mag sich auch in keiner Weise aufregen über den Film, da ist er einfach zu ordentlich. Er gibt dem Märchen die Ehre. Er bringt Ariel über ein Schiffswrack in Verbindung zur Menschenwelt. Er lässt die Faszination aufkommen, die Eric, der von Ariel aus dem Sturm gerettet wird, für seine vage in Erinnerung bleibende Retterin empfindet. Er lässt Ariel gegen ihren Vater Neptun die Regeln brechen, nämlich Kontakt zur Menschenwelt suchen; ja sie wird sich sogar in einen Menschen verwandeln mit Hilfe einer Magierin und Quallenfrau.