Du musst tanzen können,
meint Protagonistin Agnes darüber, wie man sich als Koch oder Köchin in dem engen Gewusel von Sterneküchen zu bewegen hat.
Warum sich das jemand antut, so beengte Arbeitsverhältnisse, dieser Stress ständig, aber es gibt im Gegenzug den Adrenalin-Kick, wenn wieder eine Platte die Küche verlässt.
Lecker schauen sie alle aus diese Gerichte, das verbindet die Dokumentationen über Sterneköche, das edle Ambiente, die edle Architektur, das Gewusel, die durch den Raum gerufenen Gerichte, die Besprechungen bevor die Gäste kommen, ob Allergiker dabei seien, Vegetarier oder Veganer. Da fällt auch mal ein Fluch ab über solche Spezialgäste. Aber zu viel davon darf natürlich nicht einfließen in eine solche begleitende Dokumentation. Sie sind ja immer auch als Aushängeschilder für die jeweils porträtierten Locations gedacht.
Was die Dokumentation von Melanie Liebheit und Gereon Wetzel von anderen unterscheidet, ist der Blick auf die Branche durch die Protagonistin Agnes, eine faszinierende Persönlichkeit, die genau weiß, wo sie hinwill.
Agnes hat eine Kochlehre hinter sich, keine Sterneküche; aber wer kein Gulasch kochen kann, ist auch bei den Sternen falsch, bekommt sie zu hören. Selbst meint sie, wenn sie mit 16/17 in der Elitebranche angefangen hätte, dass sie es wohl nicht lange ausgehalten hätte bei dem Stress, der Radikalität, dem Dauerdruck der Kreativität und eben auch dem Fluchen.
Durch Agnes gewinnt der Film die Perspektive der Neulingin, die durch verschiedene Restaurants geht, nach dem Vendome ist Spanien, Barcelona, ihr Ziel. Hier kommt Corona ins Spiel mit den ersten Lockdowns. Insofern auch eine Corona-Dokumentation.
Ihr Glück gefunden zu haben scheint Agnes auf den Färöer-Inseln im Koks, sie mag die Natur, die Abgelegenheit, vor allem den Teamgeist, der auch keinen Unterschied zwischen Männern und Frauen macht und es ist da ja auch noch ein Mann, der bald mehr wird als nur ein Kollege. Der Zuschauer lernt zudem ein besonders exotisches Sternelokal kennen.