Dieser Humanismus!
Der ist etwas aus der Form geraten, der hier von Darren Aronofsky (Mother, Noah, Black Swan) nach dem Drehbuch von Samuel D. Hunter in den engen Verhältnissen – möglicherweise auch lockdonwbedingt – in der Behausung des Protagonisten Charlie (Brendan Fraser) geschildert wird. Diese ist vollgestellt mit Möbeln und Büchern, ein vernachlässigter Haushalt, eine düstere Behausung, die Jalousien meist unten, draußen regnet es überwiegend.
Mittendrin thront halb liegend, halb sitzend Charlie mit einer riesigen Hängewampe und Wasser in den Beinen, kaum bewegungsfähig. Er unterrichtet Storytelling übers Internet; seine Kamera sei defekt, sagt er, damit er sich nicht zeigen muss. Er meidet die menschlichen Kontakte; der Pizzabote soll die Pizzakartons vor der Tür abstellen, das Geld liegt bereit. Die menschlichen Verhältnisse sind im Eimer.
Wie sein Töchterchen 8 Jahre alt war, hat er sich in einen Mann verliebt und Frau und Kind verlassen. Es gibt zwar eine Frau, die ihm zu Hand geht, Liz (Hong Chau). Ein Wiedersehen mit seiner inzwischen herangewachsenen Tochter (Sadie Sink) verläuft nicht ideal.
Der Film handelt von der Sehnsucht nach Menschlichkeit, andererseits von der Unfähigkeit zur Menschlichkeit, was die Menschen dann wiederum so menschlich erscheinen lässt. Auch von der Flüchtigkeit des Glücks, sowie von der Nähe dieser Humanismus-Sehnsucht zum Horror. Von der Sehnsucht und gleichzeitig der Unfähigkeit der Menschen, einfach glücklich zu sein. Als literarisches Leitmotiv, worauf auch der Titel zurückzuführen ist, fungiert die Geschichte von Mobby Dick. Formal ist der Film nach den Tagen einer Woche strukturiert.