Suzume

Durch diese Tür

Symbolischer geht’s nicht: eine einsame Tür in einer Ruinenstadt, sie ist die Tür nicht in Alicens Wunderland, es ist die Tür, auf die die junge Frau Suzume von einem jungen Mann auf ihrem Schulweg aufmerksam gemacht wird in einer Provinz Japans. Es ist das Tor zu dem, was den Film von Makoto Shinkai (Weathering with You) wieder so faszinierend macht, es ist, logo, das Tor zum Erwachsensein, es ist das Tor, die Kindheit hinter sich zu lassen, es ist vermutlich auch das Tor zur Liebe mit all den Qualen auf dem Weg dahin und vielleicht sogar das Tor in die unbewältigte Vergangenheit.

Es ist das Tor zu einem Land, in welchem die Veränderungen des Coming of Age ins Gleichgewicht mit vulkanhaften Eruptionen, mit Erdbeben und Tsunamis gesehen werden; Urmächte, die den Menschen rütteln und schütteln.

Ein Wurm muss gebändigt werden, den aber nur Eingeweihte sehen, er kann sich über alles legen, kann alles zudecken, er muss gebändigt werden und dazu braucht es den Schlussstein der Tür, den Suzume versehentlich wegegetreten hat.

Suzume gerät durch all das in die enormen Wirrungen und Metapmorphosen des Heranwachsens, in eine Welt voll der Symbolismen. Da lockt schon mal ein PS-starker, roter Sportwagen. Es gibt ein Kätzchen als Begleitung. Und wo ist die Mutter? Vielleicht doch nochmal Kind sein? Es ist eine Welt oft ohne Halt, eine Welt der Risse und Lücken, des Verlustes, von gesamtgesellschaftlichen Traumata und dann doch wieder von temporären Zielen. Der Film ist ein Kunstwerk, das auf der reichen Tradition des japanischen Animes prächtig sich entfaltet.

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