Beautiful Desaster

Diese verflixte Widersprüchlichkeit des Begehrens

und diese ebenso verflixte Widersprüchlichkeit in den Aussagen dazu.

Nein, sagt Abby (Virginia Gardner) zu Travis (Dylan Sprouse), sie stehe überhaupt nicht auf ihn. Abby ist vor Mick (Brian Austin Green) aus Las Vegas nach Sacramento in Kalifornien geflohen. Sie will dort studieren. Sie kommt im Tucker Wohnheim bei einer Freundin unter. In derselben Wohnung lebt auch Travis. Er muss ein Sexbock par excellence sein.

Die Geschichte nach dem Roman von Jamie McGuire, die Roger Kumble (After Truth) hier verfilmt, will es, dass Abby eine Wette verliert und einen Monat lang im Zimmer und dort im Doppelbett von Travis schlafen soll, ohne dass sich etwas tut zwischen den beiden.

Nicht nur sind die beiden prototypisch hübsche junge Amerikaner ohne Fehl und Tadel im Schönheitsbereich; es sind Helden für jugendliche Liebesgeschichten und die Wirrungen, die allenfalls zum Glück führen. Das geht mitunter heftig zu und her. Beide haben sozusagen eine dunkle, eine illegale Seite. Beide sind top in gewissen Bereichen. Die gegenseitige Attraktion ist so wenig zu übersehen wie die gegenseitige Ablehnung.

Um den Reiz des Spieles zu erhöhen, muss ein weiterer Mann ins Spiel kommen, Benny (Rob Estes), der ein ganz ernsthafter, konventioneller junger Liebhabermann ist. Und den Abby in gewisser Weise, wenn auch vielleicht gar nicht bewusst, kalkuliert benutzt.

Travis ist ein Muster von Mann, ein Kämpfer, der sein Studium mit illegalen Boxkämpfen verdient. Er ist – natürlich – unschlagbar; sonst wäre es ja keine Heldengeschichte.

Dieses Spiel zwischen Abby und Travis zwischen Attraktion und Nicht-Wahrhaben-Wollen derselbigen (weil er so viel Traummann ist), bringt Roger Kumble höchstprofessionell in vergnüglich unterhaltsamer Manier auf die Leinwand.

Die Hintergrundgeschichte mit Las Vegas und den Poker-Stories, die scheint dagegen ein bisschen arg aufs Aufge gedrückt und erfunden und hat wenig mit dem Hauptthema zu tun; das dürfte aber dem Zielpublikum ziemlich egal sein.

Schöner kleiner Dialog: er benutzt das Wort „Anbaggern“, sie fragt zurück, ob sie eine Baustelle sei.

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