Kein Spoiler!
Die Angst der Produzenten vor Spoilern scheint größer noch zu sein als die der Darsteller vor den Mördern hinter den schwarzen Umhängen und mit der berühmten, Edward Munch nachempfundenen, Schreimaske davor.
Dabei gibt es kaum was zu spoilern, alles ist wie es bereits in fünf Folgen war: junge, bildhübsche gesichtsharmonisierte Darsteller werden auf die harte Vertrauensprobe gestellt, denn einer oder eine von ihnen könnte der Mörder sein; wobei der Mörder auch in der Verwandtschaft lauern kann.
Es gibt zwei gravierende Veränderungen zu Scream I – V.
Zum einen schlägt die genredramaturgische Selbtreflektion jetzt in die Unterscheidung zwischen Sequel (bisher) und Franchise (neu) um; was der Unterschied ist, wird der Betrachter selbst feststellen können; es scheint, dass es bedeutet: noch mehr Blut, noch mehr Gemetzel, noch mehr Schreimaskenmänner und Schreimaskenfrauen, noch mehr Misstrauen, noch mehr Sehnsucht nach Sicherheit und Vertrautheit und noch aufgeregter das Spiel des Lebens der Jugend, die die Vertrauensbeziehung für den Rest des Lebens sucht.
Die andere Veränderung ist die, dass sich der Schauplatz aus dem beschaulichen Woodsborough in den Big Apple, nach New York verlagert, wo sich halb Woodsborough wiederfindet in altbekannter Misstrauensmanier. Mehr Sicherheit bietet der vielleicht nicht wurmstichige, aber dafür mit Screamfiguren durchtränkte Big Apple auch nicht. Er bietet die Gelegenheit für dramatisch aufgeladene U-Bahnfahrten an Halloween mit dicht gedrängt Maskierten, das ein Spoiler, der nichts verderben, sondern eher die Vorfreude erhöhen sollte.