Gletschergrab

Geheimnis des Vatnajöküll

Im Jahre 1945 stürzt über dem Vatnajöküll ein Flugzeug ab. Das zeigt der düstere Vorspann dieses Films von Óskar Thór Axelson nach den Drehbuch von Marteinn Thorisson nach dem Roman von Arnaldur Indridason.

Der Zuschauer wird bald den logischen Schluss ziehen können, dass der Gletscher diesen Absturz als ein Geheimnis begraben hat.

In unserer heutigen Zeit geben die Gletscher dank dem Klimawandel ihre Geheimnisse eines nach dem anderen preis. Der Film springt aus diesem Grund in die Heutezeit. Er macht uns mit Kristín (Vivian Ólafsdóttir) bekannt. Sie arbeitet in einer Bank oder einer Investmentfirma. Ihr Bruder Elías (Atli Óskar Fjalarsson) ist mit zwei Leuten auf dem Gletscher zugange. Sie entdecken das Flugzeugwrack mit noch intakten Leichen mit Nazi-Emblemen, aber auch mit Hinweisen auf die US-Armee.

Elías sendet die ersten Bilder davon an seine Schwester. Gleichzeitig landet ein Helikopter auf dem Gletscher mit der Amerikanerin Julie (Adesuwa Oni) und ihrer stark bewaffneten Mannschaft. Sie sind hinter diesem Flugzeug und seiner Fracht her. Sie bringen umstandlos jeden um, der ihren Erkundungen in den Weg gerät.

Damit bereitet der Film die Info vor, dass es sich um eine höchst brisante Angelegenheit handelt, von der kein Mensch erfahren darf. Pech für Kristin, dass sie auf ihrem Handy Aufnahmen von dem Flugzeug, innen und außen, hat. Dadurch hängt sich ihr Wotan Wilke Möhring (als deutscher Koproduktionsmime) an die Fersen. Er spielt den durch und durch bösen Deutschen, einmal sogar mit einer Frisur, die an Hitler erinnert. Sein Chef ist der Amerikaner William Carr (Iain Glen), der am deutlichsten dafür steht, dass hier ein Geheimnis mit allen Mitteln geschützt werden muss und dass jeder Mitwisser beseitigt wird, das übliche Action-Motiv halt.

Wie ein gehetztes Wild jagt Kristín durch Island, offenbar immer auffindbar für den Deutschen. Halt findet sie einzig im Wissenschaftler Steve Rush (Jack Fox).

Ein Film mit viel Hit-and-Run im Repertoire; allerdings will das nicht so richtig verfangen, hat die Story doch ein fundamentales Statikproblem, indem sie darauf verzichtet, eine Hauptfigur zu definieren, was zB den Film Plane so erträglich und auch spannend macht.

Hier entsteht durch den Verzicht auf einen Protagonisten, mit dem der Zuschauer gezwungenermaßen mitgehen wird, die Vermutung, dass der Film lediglich dazu diene, eine neue Verschwörungstheorie im Zusammenhang mit dem Ende des Dritten Reiches in die Welt zu setzen.

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