Violent Night

Mit dem Holzhammer

soll hier Weihnachten zertrümmert, das Blut zum Spritzen, der Gag zum Platzen, das Kino zu Fetzen gehauen werden. Und: Holzhammer möchte lustig sein.

Regie mit der Holzhammermethode nach Tommy Wirkola (Hänsel & Gretel: Hexenjäger), ein Drehbuch soll es auch gegeben haben von Pat Casey und Josh Miller.

Immerhin nach 40 Minuten gibts einen Splatter- oder Trash-Gag mit einem elektrischen Weihnachtsstern, der ins Auge geht. Später tröpfelt noch der eine oder andere nach und der richtige Holzhammer kommt in Schwingung. Immerhin: ehrliches Handwerk – die Kampf-Szenen scheinen sie nicht mit Computertricks gedreht zu haben.

Eine Rühr- und Familiengeschichte muss auch reingehämmert werden, um ja nicht den Spaß am Zertrümmern so richtig und damit auch richtig schräg ausleben zu können; als Trümmerbremse.

Der Plot ist dünn wie Bohnenstroh. Ein Scheusal von einer Superreichen, eines ihrer ersten Wort lautet: Cocksucker, soll um ihr Geld erleichtert werden am Weihnachtsabend, der zum Holzhammer-Abend wird. Ihre Privatarmee und ihre Securityleute haben sich gegen sie verschworen. Ihr Sohn kommt mit Gattin und Töchterchen, ihre Tochter mit Gatten und Sohn.

Doch der Weihnachtsmann funkt dem Attentat dazwischen. Zuallererst wird er in einer Kneipe mit Schlürfen, Rülpsen und später mit Kotzen vorgestellt wird, was als ein Hinweis auf das beabsichtigte Niveau des Filmes gelesen werden kann, das ist noch in Bristol GB. Später kacken die Rentiere vom Gespann vorm Weihnachtsschlitten; da sind wir vielleicht schon in Greenwich Connecticut.

Auch der Cast scheint nach der Holzhammermethode zusammengeprügelt worden zu sein. Ist eh egal, solange die Menschen dumm sind, spielt es keine Rolle, und solange Security-Leute Operettenuniformen tragen. Ein Bisschen blöd ist halt, dass der Safe schon leer geräumt ist mit den 300 Millionen, aber da ist die Logik längst zetrümmert in diesem Leinwandverhau. Es werden mit dem Holzhammer lauter Sinnlosigkeiten zusammengehauen.

Ein Gag wirkt unerwartet aktuell: das kleine Mädchen (wie kann sich so ein sympathisches Ding in so einen Holzhammerfilm verirren!) hat den Boden offensichtlich mit Kleber als Falle für die Verfolger vorbereitet. Da fallen einem die modernen Straßen- und Kunstwerkkleber ein.

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