November

Die Stecknadel im Heuhaufen

Der 13. November 2015 war in Paris ein Tag des koordinierten islamischen Terrors mit gleichzeitigen Anschlägen an verschiedenen Orten und mit 130 Toten.

Der Großraum Paris ist eine der größten Metropolregionen Europas mit über 12,5 Millionen Einwohnern. Wie hier die Täter finden? Vor dieser Frage stehen die Behörden nach den Anschlägen.

Der Film von Cédric Jimenez nach dem Drehbuch von Olivier Demangel stürzt sich nach einer kurzen Vorszene in Athen mitten hinein in das Chaos, das die Anschläge auslösen.

Fast wie TV-Life-Berichterstattung vor Ort springt der Film von einem Ort zum nächsten, macht deutlich, welch kaum lösbare Aufgabe sich Polizei und Kriminalbehörden stellt.

Nach und nach kristallisieren sich Verdächtige heraus; schnell wird klar, dass in den Islamistenkreisen gesucht werden muss. Und es kristallisieren sich auf Ermittlerseite einige engagierte Gesichter heraus, Inès (Anais Demoustier) oder Héloise (Sandrine Kiberlain), Fred (Jean Dujardin) oder Martin (Cédric Kahn), mit denen der Thriller die Zuschauer auf seine Seite zieht.

Spuren konkretisieren sich, beobachtete Personen entziehen sich der Beobachtung, es wird in Archiven geforscht, es werden Überwachungskameras herangezogen, Anhaltspunkte werden konkreter, bestimmte Autos geraten in den Fokus der Nachforschungen, es gibt bald mutmaßliche Täter, Querverbindungen zu diesen und den Behörden bekannten Figuren werden gezogen, Personen befragt, beschattet.

Es ist ein Hochspannungsthriller, wie ihn sozusagen das Leben schrieb. Allerdings bin ich mir nicht sicher, ob ich dafür wirklich ins Kino gehen würde; in diesem Fall tendierte ich für die DVD, die sicher nicht lange auf sich warten lässt und für das Heimkino, denn die Bilderwelt ist dem Stil brisanter TV-Reportagen angeglichen.

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