In einem Land, das es nicht mehr gibt

Eine wunderschöne Geschichte

aus der DDR im Jahr des Mauerfalles erzählt Aelrun Goette in ihrem vielfältig geförderten Film nach wahren Begebenheiten.

Es ist ein Ausschnitt aus dem Leben von Suzie Schulz (Marlene Burow). Sie lebt mit ihrem Vater Klaus (Peter Schneider) und ihrer kleinen Schwester Kerstin (Zoé Höche) in einem romantischen Häuschen. Wie denn die Kamera von Benedict Neuenfels überhaupt ein Auge für das Romantische hat – zur wohligen Verpackung der in gemütlichem Trott erzählten Geschichte.

Suzie möchte Autorin werden, liest Bücher, die der Stasi nicht genehm sind, 1984 von Orwell, muss deshalb auf ihr Studium verzichten. Sie wird zu Bewährungsarbeit in einer Metallfabrik verdonnert. Zur Arbeit fährt sie mit der Straßenbahn (blitzsauberes Museumsstück). Der Zufall will es, dass der nicht systemkonforme Fotograf Coyote (David Schütter, wie ein Kinoboy aus den 70ern) sie fotografiert und das Foto in der Modezeitschrift Sibylle erscheint. Das setzt eine Kettenreaktion in Gang, die Suzie in die DDR-Modewelt katapultiert.

Es gibt einen Einblick in eine kleine verschworene Modewelt, die es so tatsächliche gegeben hat, wie der Film Schönheit und Vergänglichkeit dokumentiert, ziemlich verrückt.

Die Stasi greift immer wieder gefährdend in die Geschichte ein und auch Funktionäre müssen ab und an übertölpelt werden. Der Paradiesvogel in dieser Modelwelt ist Rudi (Sabin Tambrea), der es nach Verhaftungen durch die Stasi generell schafft, bald zurück zu sein an seinem Job und eine böse Konkurrentin in dem Milieu ist die dominante Gisela (Jördis Triebel). Mode, wie sie selbst in einem Unrechtsstaat eine fröhliche, exzessive Nische findet.

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