Into the Ice (Fünf Seen Filmfestival)

„Die Natur hat uns etwas zu sagen.
Sie spricht zu uns.
Wir müssen nur zuhören.“

Etwas von dem, was die Natur uns zu sagen hat, versuchen Forscher von den Gletschern auf Grönland abzulesen; denn nicht alles, was die Natur uns zu sagen hat, ist mit Messungen vom Weltraum aus zu verstehen und zu begreifen. Was sie uns zu sagen hat, ist klar: dass große Veränderungen vor sich gehen in Arktis wie Antarktis, die Millionen von Menschen, die in weniger als einem Meter über dem Meeresspiegel leben, gefährden könnte. Denn mit der Gletscherschmelze steigt dieser.

Allerdings wissen wir zu wenig darüber, wie schnell dieser Prozess vor sich geht. Weil das Wissen darüber, was im Untergrund der Gletscher vor sich geht, nur ganz bescheiden ist. Deshalb erhoffen sich Forscher Informationen darüber, indem sie immer wieder zu Expeditionen zu diesen Gletschern aufbrechen, Bohrungen vornehmen oder riskant sich in Gletschermühlen abseilen.

Lars Henrik Ostenfeld hat drei Forscher auf ihren Grönlandreisen begleitet. Sie lassen sich von Helikoptern absetzen, bauen Camps auf, um tagelang, wochenlang vor Ort die Natur zu befragen, Daten von festen Wetterstationen zu sammeln. Das kann mit Schwierigkeiten verbunden sein, wenn eine Station plötzlich vom Schnee zugedeckt ist. Aber zum Glück gibt es GPS.

Gefährlich ist es alleweil auf den Gletschern wegen der Spalten, die möglicherweise vom Schnee verdeckt sind.

Besonders abenteuerlich ist das Abseilen in eine Gletschermühle. Dabei ergeben sich fantastische, kathedralenhafte Bilder. Wie sowieso und selbstverständlich die Begleitung solcher Expeditionen eine großartige Fotostrecke garantiert.

Aber auch der Dokumentarist muss anpacken, wenn heftiger Sturm bevorsteht und die Männer aus dem Schnee Brocken raushauen, um sie als Mauer um die Zelte aufzubauen.

Es gibt am Rande einen dramatischen Vorfall, der zeigt, wie risikobehaftet diese Art des Forschens vor Ort ist. Sie tun es aus Leidenschaft und weil sie den Menschen vermitteln wollen, was die Natur aus Grönland uns zu berichten hat (manchmal ist es ein unheimliches Grollen); es ist nicht gerade Optimismus schürend. Immerhin, einer der Forscher pflanzt für den CO2-Abdruck einer jeden Expedition einen kleinen Wald an.

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