Fröhlicher Feel-Good-Toleranz-Klamauk
Weil die Monsieur-Claude Filme so erfolgreich waren, muss ein weiterer folgen.
Der kleinkariert-intolerante französische Möchtegern-Großintellektuelle Monsieur Claude Verneuil (Christian Clavier) hat es zuletzt geschafft, mit viel Krampf und Tricks, seine Töchter mit ihren seine Toleranz massiv strapazierenden Ehemännern multiethnischer und multireligiöser Herkunft in das französische Provinz-Kaff mit seiner schlossähnlichen Residenz zu locken.
Es naht die Rubinhochzeit, der 40. Hochzeitstag von Claude und seiner Frau Marie (Chantal Lauby). Die Töchter wollen dafür ein großes Fest organisieren, indem sie auch die Eltern ihrer Männer einfliegen lassen. So weit ein tauglicher Komödienplot, wenn so verschiedene Welten, die sich alles andere als grün sind, an einem Ort zu einer Festlichkeit zusammengeführt werden.
Allerdings scheint es sich der Macher Philippe de Chauveron, der mit Guy Laurent auch das Drehbuch geschrieben hat, einfach gemacht zu haben, scheint weniger die Tiefen der Problematik erforscht zu haben, sondern sich lediglich bemüht, Erfindungen zu dem Thema beizusteuern. Das kommt beliebig daher, ist aber immer fröhlich und von entwaffnender Freundlichkeit.
Manche Dinge sind allerdings haarsträubend erfunden, weshalb der Begriff Klamauk mehr als angebracht ist. Tochter Ségolène (Èmilie Caen), die Malerin, hat gerade eine Ausstellung von Bildern, die sich in Innereien von Tieren suhlen. Zur Vernissage erscheint der wichtige, deutsche Kunstsammler Helmut (Jochen Hägele) und zeigt sich interessiert. Dass er in Wahrheit auf die hüftkranke Mutter der Malerin scharf ist, das mag glauben wer will; da kann einem wirklich nur noch gute Laune drüber hinweghelfen mit einer Temperatur, die sie bis dahin allerdings noch lange nicht erreicht hat.
Auch der Nachbarstreit zwischen den beiden Schwiegersöhnen Rahid (Medi Sadoun) und David (Ary Abittan) hat wenig Plausibilität, wirkt eher wie direkt und unreflektiert von so einem typischen Nachbarschaftsstreit-Klischee übernommen.
Am Schluss sind sie dann doch alle happy. Und der Autor wird sich, falls sich Nummer drei der Reihe auch nur ansatzweise an den Kinokassen rechnet, mit zermartertem Hirn weitere Familiengeschichten aus den Fingern saugen.