Küss mich (BR, Donnerstag, 7. Juli 2022, 00.55 Uhr)

Gefühle nicht nach Plan

Der Plan ist, dass Mia (Ruth Vega Fernandez) und Tim (Joakim Nätterqvist) in wenigen Monaten heiraten werden. Ein Hochzeitsfilm so weit. Sieben Jahre haben sie ihre Beziehung, die auch geschäftlicher Natur ist, aufgebaut. Alles schön geplant. Den Blick vielleicht zu sehr in eine rosige Zukunft gerichtet statt in die Gegenwart.

Der Plan wird nicht funktionieren. Dabei ist der Plan vor allem dem Diktat der Familie zu Nachwuchs geschuldet. Vater Lasse (Krister Henriksson) feiert seinen 60. und gibt gleichzeitig die Verlobung mit Elisabeth (Lena Andre) bekannt. Elisabeth hat eine Tochter, Frida (Liv Mjönes). Die Blicke von Frida und Mia treffen sich bei dieser Familienfeier. Die Umstände wollen es, dass die beiden Frauen auf dem Ferienhaus von Elisabehth auf einer Insel zugange sein werden. Die außerplanmäßige Liebe bahnt sich ihren Weg. Sie ist nicht aufzuhalten, alle rationalen Bedenken sind nichtig.

Alexandra-Therese Keining, die nach einer Idee von Josefine Tengblad auch das Buch geschrieben hat, schildert in zupackend, beinah sachlicher Art die dramatische Entwicklung, die nicht sein darf. Es passiert etwas, das wird diskutiert, es passiert das nächste, das wiederum Gesprächsstoff liefert und so entwickelt sich die Dramatik für den Zuschauer, der immer weiß, woran er ist, im Gegenteil zu manchen der Akteure, die Dinge nicht wahrhaben wollen, die nicht in den Plan passen. Eine spannende und heftige Coming-Out-Geschichte.

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