Island 2021
ist eigentlich ein modernes Land, in dem die Freiheit der sexuellen Orientierung selbstverständlich ist. Rein theoretisch ist dem wohl so. Aber bei Starcop Bussi (Audunn Blöndal) vom Logrelan-Polizeiposten in Reykjavik ist das noch nicht angekommen. Er lebt seit 30 Jahren in einer Hetero-Beziehung – gegen seine Gefühle. Die wahren Gefühle bleiben tief verschlossen.
Äußerlich merkt man ihm schon grad gar nichts an. Polizisten haben per definitionem keine Geheimnisse. Eine besondere Stresssituation scheint allerdings diesen Knoten zum Platzen zu bringen.
Das Logrelan-Polizeidepartment ist mit einem besonderen Kriminalfall zugange, bei dem in Banken eingebrochen, aber nichts geklaut wird. Bei der Verfolgung der Täterin in so einem Fall werden der hagere Bussi und sein rundlicher Kollege Klemenz (Sverrir Pór Sverrisson) vorgestellt. Mit einem verwegenen Sportwagen verfolgen sie die Täterin auf dem Motorrad.
Das Thema von Bussi und Klemenz während der verwegenen Verfolgungsjagd sind die Regeln, die einzuhalten Bussi nicht bereit ist.
Die Polizeistation rüstet auf. Hördur (Egill Einarsson) wird aus dem benachbarten Department herbeigezogen. Der ist noch ein anderes Kaliber an Starpolizist: Ex-Model, reich. Bussi wird seine Gefühle für ihn nicht lange hinterm Berg halten können.
Hannes Pór Halldórsson, der mit Nina Petersen und Sverrir Pór Sverrisson auch das Drehbuch geschrieben hat, geht die Story mit dieser locker isländischen Haltung an, was ihr könnt an Action-Genre und Thriller, das können wir schon lange, auch wenn wir mit kleineren Mitteln arbeiten. Die Standardsituationen beherrschen wir sowieso, wo sie dann alle – der große Gegner ist der smarte Rikki (Björn Hlynur Haraldsson), der den genialen Coup während eines Fußballspieles der Nationalmannschaft der Frauen plant – mit ausgestreckten Waffen gegenseitig auf sich zielen. Und wenn die Liebe sich geoutet hat, dann schneiden wir noch in der schnellsten Verfolgungsjagd mit den beiden am Steuer einen flüchtigen Kuss hinein. Viel Standard frisch und fröhlich gemixt, gänzlich unverbissen.