Französischer Themenfilm zur Schwerhörigkeit
Keine Angst, dieser Film hat nichts gemeinsam mit dem Genre des deutschen Themenfilmes, in welchem erfunden Figuren erfundene Sätze zu einem Thema oft nur schwer sprechbar absondern.
In Frankreich dominiert selbst so etwas die französische Filmkultur, die das Kino liebt und die ihre Schauspieler liebt und pflegt und entsprechend gut und unterhaltsam kommt auch so ein Film rüber.
Auch das ist insofern ein Schauspieler-Film, als der Schauspieler Pascal Elbé nicht nur das Drehbuch geschrieben sondern auch die Regie konsumentenfreundlich geführt hat. Er selbst spielt die Hauptrolle des Lehrers Antoine, der seine zunehmende Schwerhörigkeit nicht wahr haben will und sich damit zusehends von den anderen Menschen isoliert.
Es fängt damit an, dass er seinen Wecker irrsinnig laut stellen muss, um ihn dann immer noch nicht zu hören. Der Nachbarin Claire (Sandrine Kilberlain) geht der Lärm auf die Nerven. Sie klopft energisch an die Tür und schreit den Nachbarn zusammen. Sie ist vorübergehend mit ihrem Kind bei ihrer Schwester untergekommen. Sie ist seit einem Jahr Witwe.
In der Schule führt Atoines Schwerhörigkeit zu mehr als nur Missverständnissen. Es dauert bis ihm sein Kollege Francois Berléand klar machen kann, dass er etwas unternehmen muss.
Das Ergiebige an komödiantischen Situationen sowohl der Schwerhörigkeit als auch der Untersuchung beim Arzt und erst recht der Lärm der Welt nach Einsetzen des Hörgerätes werden selbstverständlich ausgenutzt. Bei allen Missverständnissen mit seiner Umwelt kann aber das zarte Beziehungspflänzchen zwischen Claire und Antoine mühsam nur gedeihen, aber der Ansatz ist da und gütige Umstände oder ein entsprechendes Drehbuch werden der Liebe ihren Platz geben.
Dazwischen erfindet der Autor immer wieder köstliche Situationen im Sinne der Garnitur und leichten Genießbarkeit des durchaus ernsten Themas, sei es mit Besuchen bei seiner Mutter am Meer oder des Versuches von Freunden von Claire, ihr einen Kandidaten als möglichen neuen Partner vorzuschlagen. So hat Lebenshilfe so gar nichts Dröges, sondern kommt im Gewand leichter Unterhaltung daher. Und was war das noch mit dem Bild von Goyas Hund?
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