Rettung des Planeten als Sci-Fi-Fantasy
in der Art einer gänzlich unverbiesterten, bunt fröhlichen Wissenschaft.
Der Film fängt in einer apokalyptisch-dystopischen Zukunft um etwa 2050 an. Von der Artenvielfalt ist nicht viel übrig geblieben. Die Menschen sind zu halben Robotern mutiert. Aber drei davon, das fabelhafte Trio: Ben (Noah Saavedra), Cherry (Jessamine-Bliss Bell) und Fini (Paul G. Raymond), sind junge Menschen wie vielleicht die Jugend der 70er war: wach, sorglos.
Das Trio stößt auf eine Märchenerzählerin mit einem dicken Buch über das vergessene Königreich. Diese wird als Voice-Over durch den Film und durch die Erdgeschichte bis hin zum Anthropozän führen. Sie wird die drei jungen Menschen zu einem Schloss bringen, in dem es ein Archiv gibt mit Dingen, von denen sie nie gehört haben, denn sie leben in einer Zeit, in der eine Giraffe eine Überwachungssoftware ist. Dass es mal so ein Tier gegeben haben soll, ist neu für sie.
Der Film von Marten Persiel, der mit Aisha Prigann auch das Drehbuch geschrieben hat, verwendet den Trick mit dem Blick in die Zukunft dazu, um seinen Protagonisten die Chance einer Zeitreise zu geben und sie mit einer Mission zu betrauen; denn nur wer weiß, wie Entwicklungen fehl laufen, kann noch rechtzeitig Weichenstellungen vornehmen.
Der Film ist gespickt mit Archivmaterial aus dem unerschöpflichen Pool der Artenvielfalt, mit kurzen, nie verbissenen Statements von kompetenten Forschern und mit den herrlichen Spielszenen des anfangs ahnungslosen Trios, das unserer Heutezeit verkünden wird, dass es womöglich noch nicht zu spät sei, dass der Mensch noch eine Eingriffsmöglichkeit habe, um der Ausradierung von sich selbst durch Zerstörung der eigenen Lebensgrundlage – es ist die Vielfalt von Mensch, Pflanze und Tier auf dem Planeten – zuvorzukommen.