Was es heißt, ein Mann zu sein.
Der neun Jahre alte Lockenschopf Franz (Jossi Jantschitsch) leidet darunter, dass er oft für ein Mädchen gehalten oder als Mädchen geneckt wird. Er möchte, noch viel zu früh, ein Mann sein, Männlichkeit ausstrahlen. Das Vorbild dafür entdeckt er bei seinem älteren Bruder Josef (Laurenz Haider); der schaut Internetvideos eines gewissen Hank Haberer (Philipp Dornauer), der Tipps gibt, wie ein richtiger Mann zu sein hat, welche Verhaltensweisen er zeigen soll, wie die Muskeln trainieren.
Der Film basiert auf den Büchern von Christine Nöstlinger, Sarah Wassermair hat das Drehbuch geschrieben und Johannes Schmid hat inszeniert. Es sind Szenen, wie Christine Nöstlinger sie köstlich beschreibt, die die Handlung ins Rollen bringen.
Franz soll zur Schule, seine Eltern müssen ihn antreiben, das sind die wunderbaren Ursula Strauss und Simon Schwarz. Schnell muss der Schulranzen zu Ende gepackt werden. Die Nachbarin und Schulwegfreundin von Franz, Gabi (Nora Reidinger), wartet schon ungeduldig. In der Hektik passiert ein Missgeschick, Franz‘ Getränkeflasche läuft aus, sein Hausaufgabenheft ist durchnässt, nicht vorzeigbar, wie der Lehrer Soboda (Rainer Egger) ihn aufruft.
Franz steht vorm Lehrer, das Heft hinter dem Rücken versteckt und piepst nur Unverständliches vor sich hin; er kommt aber durch mit der Nummer, er gilt als erkältet. Wie er zuhause auf der Straße von den Kumpels seines älteren Bruders blöd als Mädchen angemacht wird, lässt er die Hose runter, um zu beweisen, dass dem so nicht ist. So handelt er sich Ärger mit seinem Bruder ein.
All das empowert ihn, sich den Lehren von Hank Haberer zu widmen nach dem Motto vom ‚Zero zum Hero‘ zu werden. Er will sich Macho-Verhaltensweisen angewöhnen. Dabei unterstützen ihn Gabi und Schulfreund Erhard (Leo Wacha). Auch die klischeehaft böse Nachbarin Frau Berger (Maria Bill) kann zum Testfall werden, ebenso Kellerexkursionen oder der Versuch, im Fitnessstudio zu trainieren. Irgendwann ist Franz‘ Verhalten so männlich, dass sich Gabi überflüssig vorkommt, was ein kleiner, eher hinskizzierter Handlungsstrang wird.
Johannes Schmid inszeniert knapp und eher thesenhaft als einem Naturalismus zu verfallen. Der Film ist vielleicht nicht ganz so rund wie Maikäfer flieg, einer anderen Christine-Nöstlinger-Verfilmung, aber auch hier dringt ihre Zuwendung zu den Menschen, ihre unbestechliche Beobachtungsgabe trotz mancher Holprigkeiten im Drehbuch genügend durch, erzeugt faszinierenden Charme, auch dank der wundervoll ausgewählten Schauspieler.