Abenteuer im Drehbuchverhau
Die Exposition ist ja noch passabel in diesem Sequel einer Mischung aus Animationsfiguren und Realdarstellern.
Der blaue Igel Sonic wird einige Zeit allein im Haus seiner Adoptiveltern sein und es soll alles ordentlich bleiben, während Tom (James Mardsen) und Maddie (Tika Sumpter) zu einer Hochzeit nach Hawaii reisen werden.
Ist die Katz aus dem Haus, tanzt die Maus. Sonic will es wild angehen, er tanzt und feiert. Das ganze Haus im grünen Meer des Waldes wird zu einer einzigen Müllhalde. Wie Tom aus Hawaii anruft, fährt Sonic seine Tempoeigenschaft aus und schneller als man schauen kann, ist alles weggeräumt. So weit, so nachvollziehbar.
Dann bekommt Sonic Gäste. Das eine ist der Fuchs mit dem doppelten Schwanz, der in der Jugend wie Sonic unter Diskriminierung gelitten hat und der seinen Schwanz so schnell drehen kann, dass er die Funktion eines Helikopterrotors imitiert – das soll mal einer irgendwie versuchen, für möglich zu halten.
Der andere Besuch ist der des hässlichen Dr. Ivo Robotnik (Jim Carrey) mit seinem übergroßen, meist schlecht angeklebten Schnauzer. Der will die Weltherrschaft, um es abzukürzen, und braucht dazu Sonic.
Zusehends entgleiten allerdings den vielen Autor-Köchen Pat Casey, Josh Miller und John Whittington die Storyzügel und Regisseur Jeff Fowler kann auch nichts retten.
Ein gewisser Smaragd wird plötzlich wichtig, der das Mächtigste überhaupt ist. der ist in Sibirien bei einer Eule zu finden – um einen krassen Gegensatz zu Hawaii zu kreieren?
Es wirkt jetzt so, als hätten die Autoren beliebige Griffe in die Trickkiste von Action- und Monster-, Mystery- und Sci-Fi- und dann auch noch von Hochzeits- und Hawaii-Filmen gemacht und da einen Effekt geborgt und dort eine Idee geklaut, was alles irgendwie nur noch nach einem Rezept „Fun um des Funs willen“ wirkt; so kommt weder Charme noch Witz noch Plausibilität auf, so wenig wie beim Mean-Bean-Coffee als der Machtzentrale des Bösen.