Kroatienwärts
Der Film von Felix Charin, der mit Thore Fahrenbach auch das Drehbuch geschrieben hat, will vom Mittelmeer-, Sommer-, Jugend- und Rapgefühl leben.
Die Abi-Fahrt führt die Schüler McLarry (Jonas Ems), Cornelius (Sydney Amoo), Alena (Vivien König) und Bella (Kayla Shyx) mit ans Mittelmeer. Das Hostel ist alles andere als modern und technoaffin, es praktiziert „digital detox“, eine Katastrophe für die jungen Leute.
Die begleitende Lehrkraft Frau Gruber (Dela Dabulamanzi) wird als besonders streng und konservativ dargestellt. Die erwähnte Vierergruppe der Schüler entdeckt, dass in der Nähe ihrer Unterkunft der Rapper Zeno (Zejhun Demoriov) eine Villa hat.
McLarry, der das Abi nicht geschafft hat und von einer Rapper-Karriere träumt und der selber ständig Texte schreibt und notiert, möchte unbedingt dorthin, sich der Berühmtheit vorstellen, denn ohne Gesang sind seine Lebensperspektiven nicht sonderlich rosig.
Mit Alena, Cornelius und Bella schafft er es, sich von der Gruppe abzusondern. Der als naiv ordnungsdenkend dargestellte Referendar Georg (Jamie Birrell) wird ihnen von Frau Gruber als Berichterstatter und Anstandswauwau aufgebrummt.
Ab und an, nicht allzu handlungszwingend, ist bei diesem Ausflug auch das die Klassenfahrt dokumentierende Filmteam dabei. Nichts läuft wie geplant ab bei der Viererexkursion. Aber wie McLarry es dann doch schafft, dem Rapper vorzusingen aus einer spontan peinlichen Situation heraus, da blitzt ein Moment von Kinowahrhaftigkeit auf.
Bis dahin hat es allerdings schon eine Stunde gedauert, in der man sich in Paukerfilme unter der Käseglocke der 50er Jahre zurückversetzt vorkommt, kommt einem der Film doch recht brav und ab Papier gespielt vor, schülerwitzchenhaft.
Was soll’s, das lichte Kroatien, die Hitze, die flirrende, mediterrane Luft können so Manches kompensieren, auch das forcierte Schnellsprechen der Darsteller. Und da der Film behauptet, eine Komödie zu sein, wird er selbstverständlich gut enden.