Echtes Leben: Vom Bordell ins Jurastudium – Sandras Kampf gegen Menschenhandel (ARD, Dienstag, 8. März 2022, 23.40 Uhr)

Menschenrechtsverletzende Ausbeutung

hat Sandra erlebt. Sie kommt nicht aus intakten Familienverhältnissen; ihre Mutter hatte schwere psychische Probleme. Alleingelassen in der Pubertät findet sie über das Internet Kontakt zu einem Mann, der so tut, als verstehe er sie. Sie fühlt sich ernst genommen und verstanden. Verliebt sich. Ihre Liebe macht blind, lässt sie rote Linien überschreiten.

Für ihren Loverboy geht sie ins Bordell, anfangs völlig ahnungslos, was Sex betrifft, eine ältere Frau lernt sie an. Sie verdient Geld für den vorgeblich verschuldeten Liebhaber, dem die Schulden nach keiner Abzahlung auszugehen scheinen.

In dieser kompakten Kurzdokumenation von Max Kronawitter unter der redaktionellen Obhut von Zwangsgebührentreuhänderin Andrea Kamhuber schildert Sandra gut nachvollziehbar, wie sie in die Endlosschleife der Prostitution hineingezogen wurde, aus der viele nie wieder herausfinden, nicht nur wegen der Demütigung durch den Job, auch durch den Alkohol und die Drogen, ohne die das Geschäft wohl kaum zu bewältigen wäre.

Der Körper von Sandra hat allerdings nach einigen Jahren rebelliert. Das verschaffte ihr Distanz und die Kraft zum Ausstieg. Arbeit mit Tieren und Nachholen des Abiturs, Studium der Juristerei, um endlich die Zuhälter und die Menschenhändler vor Gericht zu bringen.

Der Film bezieht Position: gegen die liberale Gesetzgebung in Deutschland, die das Land zu einem Paradies für Zuhälterei, Menschenhandel und Zwangsprostitution macht und für das skandinavische Modell, das Zuhälter und Freier bestraft.

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