Sing – Die Show Deines Lebens

Bonbonquietschbuntes Fastfoodvergnügen

Denken muss der geneigte Zuschauer in diesem überaus bunten und quicklebendigen Animationsfilm von Garth Jennings nicht allzu viel. Es ist ja auch primär ein tierisches Vergnügen und also frei von menschlich tiefgründiger Philosophie, von komplizierten Seelenverbindungen und anderen Abgründen.

Die einzigen Abgründe sind die luftigen auf der Bühne des Spektakels, das die Provinztiere im großstädtischen Crystal-Palast überwinden müssen: Weite, All, Schwerelosigkeit, überbordende Bühnenfantasien.

Die Storys in solchen Filmen scheinen ab Fließband zu kommen und sollten sie etwas überstrapaziert werden, so fällt das kaum weiter auf vor lauter Spelastik und Tanz und Gesang.

Der Zuschauer soll eine prickelnde Bilderreizdusche erleben und nichts anderes. Oder darf sich tierisch unbefangen amüsieren, wie die Tiere auch nicht die besseren Menschen sind, wie sie unter Zweitklassigkeit leiden, unter Provinzialität wie Mäuserich Buster Moon, wie sie Erfolg haben wollen genau so wie der Impresario Jimmy Cristal, wie sie dünkelhaft sind wie die Dame vom Casting Miss Crawly, wie sie auch Gefühle versuchen mit einem alten frustrierten Rocksänger, der seit dem Tod seiner Frau sich in eine skurrile Villa zurückgezogen hat. Er soll, das war die vorwitzige Idee des Provinzmäuserichs, nachdem er sich mit seinen Artisten in den Crystal Palace hineingeschlichen hat, den alten Rockstar wieder auf die Bühne bringen. Die nötige Zuwendung des Igels Ash wird es richten. Nach all den Irrungen und Wirrungen darf darauf gewettet werden, dass die Chose nach knapp zwei Stunden Augenweide und Ohrenschmaus gut ausgeht. So rund und füllig wie ein Hamburger irgend einer Hamburger-Kette.

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