Ein Festtag – Mothering Sunday

Unstillbare Sehnsucht

nach Bildern von Romantik, Liebe, Dienerschaft-Herrschaft-Romanze, Schönheit, Lebenshunger, Eros und nach noch mehr Sehnsucht zeichnet den Film von Eva Husson nach dem Drehbuch von Alice Birch nach dem Roman von Graham Swift gekonnt britisch aus.

Die Landschaften könnten von Turner gemalt worden sein. Mehr aber gibt es in den britischen Schlössern zu sehen. Im düstersten hat die Hausherrin Orchideen aufstellen lassen, damit das Leben nicht ganz lichtlos sei. Es ist die Mutter des Protagonisten Paul (Josh O‘ Connor). Er soll standesgemäß die Tochter eines nicht allzu fernen Nachbarn heiraten, die Tochter von Mr. Niven (Colin Firth) und Mrs. Niven (Olivia Colman) von Beechwood House; letztere wirkt besonders in den ersten Phasen des Filmes grotesk durch ihren inneren Monlog, der Desinteresse und Abwesenheit deutlich signalisiert.

Waisenkind (nach der Geburt vor dem Waisenhaus abgelegt) Jane Fairchild (Odessa Young) ist in den Diensten der Nivens. Sie hat ein heimliches Verhältnsi zu Paul vom anderen Stand. Es wird sich zeigen, dass der Film ein Stück Biopic über die spätere Autorin Jane Fairchild ist.

Die Erzählung, die Rückblenden nicht scheut, springt zur späteren Autorin über. Sie wohnt mit Donald (Sope Dirisu) zusammen und ist dabei, ein Manuskript zu schreiben, das dieser Geschichte, die erzählt, wie Jane, die wenig Bildung hatte, zum Schreiben gekommen ist.

Nach dem dramatischen Ende der unstandesgemäßen Liebschaft findet sie einen Job in einer Buchhandlung. Vorher schon konnte der Film sich nicht genug ergehen, gekonnt ergehen, an der nackten Jane, wie sie neugierig die alten Räumlichkeiten des Schlosses von Pauls Eltern erkundet, speziell die Bibliothek ist bildergiebig, aber auch Treppenhäuser nicht weniger. An solchen Bildern ergötzt sich der Film lustvoll, nicht weniger als an einer Szene nach dem Liebesakt, wie Paul sich wieder anzieht, wie das eine Frau erfreuen kann, diese Beobachtung thematisiert Jane dann nochmal, wie ihr Freund Donald in die Klamotten schlüpft. Solche und ähnliche Szenen und Impressionen gewinnen in diesem von unstillbaren Schönheitsdrang beseelten Film richtigehend Selbstwert oder das Leintuch nach dem Geschlechtsakt.

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