Diktatorinnen
Einzelunterhalter in der Form von Kabarettisten sind Diktatoren. Einzelunterhalterinnen qua Kabarettistinnen sind Diktatorinnen. Sie stellen sich vor das ergebene und bereitwillige Publikum und sagen denen, worüber sie bittschön nach gekonntem Pointensetzen zu lachen haben. Damit verdienen die Kabarettisten und Kabarettistinnen ihr Geld. Je mehr Witze sie machen, je mehr Pointen sie auf Lager haben und je mehr Publikum sie anziehen, desto mehr Geld verdienen sie in der Manier des Manchesterkaptialismus.
Es geht bei den Kabarettistinnen nicht um Weltveränderung oder um mehr Demokratie. Es geht lediglich ums Geldverdienen. Manche halten es für einen Fortschritt, dass dieser Geschäftsbereich nun nicht mehr nur Männern vorbehalten ist, sondern dass auch Frauen auf diese Weise ihr Publikum melken.
Die Öffentlich-Rechtlichen haben wenig distanzierte, wenig profilierte Meinung dazu. Denn je erfolgreicher solche Kapitalisten/innen sind, desto populärer sind sie. Das unterscheidet sie nicht von den Diktatoren. Die verdanken ihr Popularität und damit ihre Macht meist auch dem, dass sie Menschen oder Menschengruppen schlecht machen, dass sie Feindbilder in politische Macht umzuwandeln wissen; wenn auch unter anderen Vorzeichen.
Die Kabarettisten und Kabarettistinnen immerhin wollen keine politische Macht. Aber sie brauchen auch ihre Opfer. Sie wollen Geld verdienen und sich am Promi-Status laben. Mit dem wenig fantasievollen Titel ‚dreizueins‘ will der BR die Geschäftsmacht von ausgewählten (nach dem Gunstprinzip ausgewählt?) Kabarettistinnen stärken. Er lässt in einem zur Alpkneipe umgebauten Studio vor lach- und applaudierwilligen Zuschauern Kabarettistinnen auftreten.
Vorab gab es für die Presse drei wenige Minuten lange Ausschnitte zu sehen. Überraschendes war nicht dabei. Die Frauen stellen sich selber als siebengscheit dar, als gscheiter als die Männer sowieso; das müssen sie ständig betonen, als glaubten sie es selber nicht. Die Männer müssen den Vergleich mit Eseln schon aushalten. Aber selbstverständlich lachen die so Abgewatschten im Publikum und applaudieren höflich mit.
Selbstverständlich sind Frauen gscheiter als jede Automatik im Auto. Denn Automatik hört nicht, wenn frau beim Einparken Stoßstangenkontakt zum Hinterauto und zum Vorderauto sucht, diesen Kontakt hört sie und sieht sich in der eigenen Einparkphilosophie bestätigt. Ein anderes Thema sind Staubsaugerroboter, die so allerlei anstellen.
Bei einem Talk beschäftigt die Kapitalistinnen das Internet, das nichts vergisst, das Darknet, das sie nicht finden und die Cloud, der sie nicht trauen. Das sind jetzt alles nicht unbedingt Dinge, die dazu beitragen, den Zuschauer in Sachen Demokratie auch nur einen Hauch weiterzubringen oder wachzurütteln. Wobei es doch in dem Bereich genügend zu tun gäbe und es die vornehmste Pflicht des öffentlich-rechtlichen Rundfunkes wäre, den Demokratienerv zu treffen und ihn nicht mit billigen Witzchen als dümmlich abzuspeisen und einzuschläfern.
Grad in Bayern gäbe es für Kabarettistinnen mit Biss herzhafte Politikernahrung!- Nichts davon, das trauen sie sich nicht.
Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers!