The Outsiders (nur am Dienstag, 2. November 2021, in den Kinos!)

Schmalzige männliche Teens

Der neu fürs Kino zubereitete Film von 1983 von Francis Ford Coppola nach dem Drehbuch von Kathleen Rowell nach dem Roman von S.E. Hinton macht allenfalls klar, dass er ein grandioses Sprungbrett oder bestimmt ein Karrierebeschleuniger für ein ganze Anzahl inzwischen weltbekannter Stars wurde (Tom Cruise, Matt Dillon, Patrick Swayze, Diane Lane).

Das Augenmerk von Francis Ford Coppola liegt, fast könnte man eine verkappte homoerotische Komponente in seinem Betrachterauge vermuten, auf den jungen Männern, sie sich in Jeans und mit oder ohne Hemd in Pose setzen, die ihre Körper durch den Film wie über einen Laufsteg führen. Auch wie Coppola die Gesichter ausleuchtet, auf ihnen verweilt, lässt direkt die Nähe von heißem Atem verspüren. Und dann die Romantik ärmlicher Verhältnisse.

Es ist ein schmalzig fast schnulziges Bild, was Coppola zeichnet. Dazu hilft ihm die Buchvorlage, die die Kids in niederschwelligen Verhältnissen ansiedelt. Die Kids hängen rum auf der Straße, prügeln sich, Gang gegen Gang, die Greasers gegen die Socs. Sie stoßen sich die Hörnchen ab, ganz wie in der Tierwelt Hirsch- oder Hahnenkämpfe. Dabei fließt gerne Blut, kommt es zu einem Todesfall durch Erstechen.

Die Täter verstecken sich in einer abgelegenen Kirche. Aber schon hier sind Helden und Verbrecher nah beieinander angesiedelt. Die Kids retten Kinder vor dem Feuertod, wie das Holzkirchlein in Flammen aufgeht. Sofort sind sie Volkshelden. Bei einem führen die Verbrennungen zum Heldentod.

Immer geht es um Kühnheit, Tollkühnheit, positiv wie negativ. Was der Film mit der Schilderung des Lebens dieser Kids auch erbringt, ist die Erinnerung an das Lebensgefühl der 70er, frühen 80er, das Gefühl von unendlicher Ungebundenheit und Freiheit, gepaart mit den ausladenden Ami-Schlitten, selbst bei örtlicher und wirtschaftlicher Beengung. Insofern ein sehenswertes Museumsstück.

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