Privilegien am Hofe des Sonnenkönigs und Klassenunterschiede.
Im Film von Laura Gabbert geht es um ein Kunstevent im Metropolitan Museum of Modern Art in New York; Thema ist das Schloss Versailles und das Leben darin unter dem Sonnenkönig. Einerseits Luxus pur an Kleidung, Essen, Möbeln, Kutschen, Kunst, Musik, Architektur. Was spannend ist, dieser Luxus sei öffentlich gewesen, also hier gab es einerseits keine Ausschließeritis, der König brauchte das Volk als Publikum, es durfte sich unkontrolliert bewegen und nach dem Essen hätte es sich gierig auf die Reste gestürzt. Andererseits war der Klassenunterschied krass, der zur Schau gestellte Reichtum einerseits und das Leben des Volkes andererseits.
Zur Eröffnung der Ausstellung in New York soll der berühmte Koch Ottolenghi eine Tafel à la Versaille anrichten aus lauter Nachtischkreationen von einer Handvoll weltberühmter, weltexklusiver Pâtissiers.
Es wird die Vergänglichkeit der Kunst ausgestellt: nach den Reden darf das Vernissagenpublikum sich auf die erlesenen Kreationen stürzen, sie verschlingen, sie vernichten.
Das ist das Schicksal des Pâtissiers, vielleicht auch das Schicksal des Luxus, dass auch er seinen Niedergang finden wird, wie am Schluss des Filmes mit Hinweis auf Marie-Antoinette erwähnt, dass schlicht das Geld gefehlt habe, um die Parks zu pflegen, dass deshalb die Bäume gefällt wurden.
Laura Gabbert berichtet wie eine rasende Reporterin von den Vorbereitungen auf das Event, sie kann keine paar Sekunden stillhalten, sie scheint gierig jeden Moment festhalten zu wollen, auf dass er nicht vergehe und da es so viele Momente sind von Vorgesprächen und vor allem Statements, Talking Heads, kann nur wenig festgehalten werden; Ruhe zum Augenschmaus bleibt keine bei all den grandiosen Pâtissier-Schöpfungen.
Zwischendrin gibt es Informationen aus kundigen Mündern, Kuratoren, über das Leben in Versailles, das Luxusleben, das privilegierte Leben. Beruhigend zu hören, dass auf den Luxus und die Dekadenz mit wenig Verzögerung der Niedergang folgt.