Die Schule der magischen Tiere

Subventioniertes Sekundärkino

Und ja, es ist Kino, aber es stolpert und holpert sich so zusammen.

Es müssen Routinehandwerker sein, die in nützlicher Frist ein Drehbuch schreiben (John Chambers nach dem Roman von Margrit Auer) und die in immer knapper bemessener Drehtagezahl als Regisseur (Gregor Schnitzler) genügend Material bereitstellen, dass daraus ein TV-kompatibler 90-Minüter wird mit verlässlichen Subventionsstars wie Milan Peschel, Justus von Dohnányi, Sophie Rois, die alle an langer Leine irgendwie lustig und kinderfreundlich sein sollende Schul- und Autoritätsfiguren spielen.

Auch Handlungsstränge wirken ‚irgendwie‘ zusammengestöpselt. Da ist ein Mädchen, das neu ist an der Schule und von vier Besserwiss-Gören blöd angemacht wird. Das könnte ein Ansatz zu einer Coming-of-Age-Geschichte sein, die aber nicht weitererzählt wird.

Da ist die titelgebende Schule der magischen Tiere. Der Herr der magischen Tier zuckelt mit einem romantischen Bus durch die Gegend. In der Schule beglückt er zwei Kinder mit magischen Tieren.

Ein Junge bekommt eine Schildkröte und das neue Mädchen einen mäßig animierten Fuchs. Die Tiere können fabelgerecht sprechen. Sie üben einen helfenden, positiven Einfluss auf die Kids aus und haben die Eigenschaft, in Gefahrenmomenten zu Stofftieren zu gefrieren.

Vielleicht würde man mehr über Sinn und Zweck dieser Tiere erfahren, wenn man die Originalbücher von Margrit Auer konsultierte.

Dann gibt’s noch einen hübschen, etwas größer gewachsenen Boy, für den das neue Mädchen sich in Ansätzen erwärmt. Die Eltern des Buben aber führen eine zerstrittene Ehe und haben wenig Zeit für ihn. Als Handlungsstrang muss eine Diebesgeschichte geklärt werden. Aber auch diese Geschichte rutscht wie zufällig in den Film und scheint auch nicht die Hauptstory zu sein.

Eine weitere kleine Geschichte ist das Referat über Piraten. Wie aus der Luft gegriffen. Zwischendrin gibt es Gesangs- und Tanznummern (über das Alleinsein), die innerhalb eines benotenden Schulbetriebes es auch auf kein „Genügend“ bringen würden.

Die Erwachsenen stottern und versprechen sich oft (bewusst) in ihren Texten, in der Hoffnung, im Kino ein paar Lacher zu ernten. Es ist mehr Möchtegern als Kino, zur Geschmacksprägung der Kinder nicht geeignet. Und am Schluss die abgelutschte Moral, dass Zusammenstehen eine Lösung sein kann. Deutsche Hausmacher-Kinosubventionskost, die allenfalls andeutet, was ihr eigentlich für ein Kino vorschwebe.

Irgendwie rennt hier spürbar hechelnd das deutsche Kino dem internationalen Kino hinterher. Mir ist unklar, was der Film soll; wer ernsthaft sich mit dem Thema Schule, Lehrer beschäftigen möchte und anregend dazu, der sollte den Dokumentarfilm Herr Bachmann und seine Klasse schauen. Dagegen wirkt dieses Movie wie ein abgestandenes Relikt aus autoritären Zeiten und in keiner Weise förderungswürdig.

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