The Sparks Brothers

Für Fachleute und Fans

ist dieser Film von Edgar Wright, der so wirkt, als wolle er das gesamte musikalische Werk der beiden Brüder Fon und Russell Mael auf die Leinwand zitieren. Sie sind bekannt geworden als „Sparks“, vorher als „The Spark Brothers“. Sie sind Brüder, müssen meist erklären, dass sie nicht Briten sind. Das hat mit ihrem Humor zu tun.

Der Ältere ist derjenige, der mit dem starren Komiker-Blick, der keine Regung zeigt, am Piano steht, während der Jüngere der Sänger und Spelastiker ist, wobei von Bewegungsreichtum nicht die Rede sein kann, es sind mehr eine Art Körperausschläge, die auf Rhythmus beruhen. Auch der andere kommt ab und an in Bewegung, das ist wie eine Art Schlittschuhlaufen am Ort.

Die Brüder stammen aus einer Künstler-Familie. Der Vater war Maler. Er hat die Buben früh mit ins Kino mitgenommen. Hollywood hat sie geprägt. Der frühe Tod des Vaters war für die beiden Jungs ein einschneidendes Erlebnis.

Später haben die Spark Brothers sich von der Nouvelle Vague, Godard, inspirieren lassen. Bemerkenswert ist, dass sie einst ein Filmprojekt mit Jaques Tati angefangen haben; was aber nie zur Durchführung kam.

Der Film von Edgar Wright hat eine spezielle Art der Montage, im Gleichschritt wechselt er ab zwischen Talking Heads aus der Branche und auch den beiden Protagonisten, die sind immer schwarz-weiß vor neutralem Hintergrund, ab und an werden die Namen der Stars, überwiegend Musikstars, eingeblendet; es sind viele Rockopas dabei.

Die anderen Zwischenschnitte sind ein Collagenkino aus Archivmaterial, Bühnenauftritten, Zeitungsauschnitten, Showauftritten, Covers und schön chronologischen Zwischeninfos zu den Songs. Die werden immer nur angerissen.

Der Film ist eine reich und schnell bebilderte Enzypkolpädie über die beiden. Das Private bleibt weitgehend außen vor. Es ist ein Stenogramm ihrer Karriere, ein Inhaltsverzeichnis. Es gibt keinen Enblick in den Probenprozess, es gibt keinen Einblick in künstlerisches Leiden. Es wird zwar eine Phase von 6 Jahren erwähnt, in denen das Geschäft nicht so lief.

Überhaupt scheinen sie ihren künstlerischen Prozess über alles gestellt zu haben ohne Rücksicht auf den kommerziellen Erfolg, den sie oft mehr in Europa und speziell in Deutschland gehabt hatten.
Für den Nichtfan und den Nichtfachmann führt dieses lexikologische Prinzip zu einer gewissen Ermüdung. Vor allem gegen Ende hin fragt man sich, muss jetzt der Titel und der Titel auch noch angeführt werden. Ein weiteres Filmprojekt mit Ingmar Bergman (?) ist gescheitert. Es gibt aber Aufnahmen von einem Set bei Leo Carax, von dem demnächst mal wieder ein Film fällig wäre.

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