How It Ends

Pandemie-Kreuzweg zweier Frauen

Ein Camino durch Hollywoods Villenhügel.

Lisa (Zoe Lister-Jones) und Lisa (Cailee Spaeny) sind Mutter und Tocher. Zoe Lister-Jones ist mit Daryl Wein auch für Regie, Drehbuch, Produktion zuständig.

Die Mutter kann ihre Tochter nicht als Tochter annehmen, sie hält sie lediglich für eine metaphsysische Doublage ihrer selbst. Beide Frauen sind sehr, sehr hübsch und sehr, sehr hübsch aufgemacht. Für eine Party, die sie einige Meilen entfernt besuchen wollen, malen sie ihre Lippen ebenso hübsch und ebenso gleich hübsch rot an.

Wie sie vors Haus treten, um loszufahren, ist ihr Auto weg. Ein in eine Garageneinfahrt leger hineininszenierter Nachbar informiert sie, dass sich ein Mann am Auto zu schaffen gemacht habe und damit davon gefahren sei. Alarm zu schlagen, hielt er nicht für nötig.

Die beiden Frauen entscheiden sich, zu Fuß zu gehen. Durch die Hügel Hollywoods entsteht so ein Stationenweg, denn unentwegt begegnen sie Menschen, meist einzeln, selten paarweise und führen Dialoge mit ihnen.

Das können Passanten sein, Gaukler, Heiler, Exe der Mutter, die Mutter der Mutter, ein Paar in Lach- und Weintherapie, ein Drogendealer. Es kommt zur Sprache, was eine Frau auf Selbstsuche, auf dem Trip in den eigenen Seelengrund bewegt, der Narzissmus ist ein Thema, das damit verbundene Mutterversagen und ob die Mutter die Tocher je geliebt hat wie umgekehrt und die Alleinreise, denn Mutter konnte nie Kind sein.

Auch dass die Tochter sich als Gefangene fühlt, dass auch die Mutter Freiheit sucht, sogar das Thema Bondage wird angetippt (ausgehend vom Riemen eines Rucksackes), ein Breakdancer tanzt auf Beton, eine Artistin rollt sich in einem Plastikballon, ein Herrenduo spricht das Recycling-Gewissen an.

Der Film mit seinen versonnen Betrachtungen wirkt sympathisch versponnen; dazu trägt auch die fast konsequente Überhelligkeit vermutlich durch leichte Überbelichtung bei, die Atmosphäre eines heißen Sommertages am Rande einer Existenzkrise behauptend, über dem Irdischen etwas erhoben zu sein und blickt man zum Himmel so ist ab und an immer an der gleichen Stelle ein Meteor mit einem Schweif zu sehen.

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