Nobody

Unkillbar

wie seine Helden ist das Action-Genre. Wir müssen alle sterben, wie es in diesem Film von Ilya Naishuller nach dem Drehbuch von Derek Kolstad an einer Stelle heißt, einige aber etwas früher, je nachdem; kommt drauf an, wer schneller zieht, wer dem Gegner einen Schritt voraus ist oder wer den nächsten Schritt des Gegners voraussieht. 

Als Kontrast zum „die Fresse polieren“ macht sich ein ganz ordentliches, bürgerliches Familienleben besonders gut, eine Frau, zwei Kinder, ein Junge, ein Mädchen, ein Häuschen, eine Katze. 

Diesen Wunsch hat sich Hutch Mansell (Bob Odenkirk) erfüllt. Den ewigen Trott von aufstehen, frühstücken, Mülleimer raustun, zur Arbeit fahren, arbeiten, nach Hause kommen, den montiert Kolstad im Schnelldurchlauf, die ewige Mühle geregelter Arbeit und geregelten Familienlebens. 

Mansell hat aber eine andere Seite, hatte ein anderes Leben. Das hat er in seinem Einfamilienhaus hochsicherheitsmäßig weggesperrt, Frau und Kinder wissen von nichts. 

Schlafende Hunde wie Hutch sollte man besser nicht wecken. Aber natürlich passiert es. Er bekommt es nach diversen, teils amüsanten Vorgeplänkeln, die kleine Selbstjustizszene im Bus auf seinem täglichen Arbeitsweg ist so ein Beispiel, mit dem mächtigen, sich unbesiegbar fühlenden Russenmafioso Yulian (Aleksey Serebryakov) zu tun. 

Yulian hat einen eigenen Sicherheitsdienst engagiert, um seine Altersversorgung zu bewachen. Diese besteht in Millionenbeträgen aus Bargeld und wertvollen Gemälden. Ein Hinweis auf seine Skepsis dem Banken- und Rentensystem gegenüber. Er selbst ist eine schillernde Figur, die das Rampenlicht für Karoke-Auftritte liebt. 

Nachdem die Ausgangslage geschildert ist, kann die Action losgehen, wie ein Uhrwerk und es kommt darauf an, dass der Held, der in ganz wenigen Momenten sogar eine Regung im Gesicht zeigt, ein paar Vorkehrungen trifft gegen die Heerscharen von Kanonfutter des Gegners, es kommt darauf an, dass der Held es auch mit einer Mehrzahl von Angreifern aufnimmt, dass er nicht ohne Blessuren davonkommt. 

Hutch wird auch auf die Unterstützung seines Vaters (Christopher Lloyd), der im Pflegeheim lebt und pausenlos Western schaut, angewiesen sein; der wird für kalkulierte, schräge Überraschungen sorgen. 

Diese Sorte Action-Film setzt kämpferisch auf solides Handwerk, auf heftige Stuntauftritte und auf einen nicht allzu augenfälligen Anteil an Computeranimation. Auch das Rassismus-Thema wird zeittypisch und nicht ganz bierernst angetippt; denn ein Äthiopier als Bewacher eines Russen-Mafia-Bosses; das verlangt nach Kommentaren, so weit sind wir denn doch noch nicht, das als normal anzusehen. 

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