Breaking News in Youba County

Ich bin wertvoll, ich bin stark, ich bin wichtig,

das sind Sätze aus einer Audiolebenshilfe, die Sue Buttons (Allison Janney) im Ohr abspielen lässt und sie in diese Ich-Form überträgt und vor sich hin sagt. 

Das ist nur ein Zückerchen auf dieser von Amanda Idoko dicht geschriebenen Mediensatire in Komödienmechanik, die Tate Taylor in einer Art Grobschnitzerei der Figuren handwerklich ebenso dicht inszeniert. Kalt angerichtet zum heißen Konsum, für welchen ich allerdings bei diesem Genre vorher einen Stimmungsaufheller bräuchte, um herzhaft zu genießen. 

Die Halbschwester von Sue, Nancy (Mila Kunis) arbeitet bei der lokalen Fernsehstation Youba County TV. Aber den aktuellen Medienhit über ein verschwundenes Mädchen hat die größere Station KTV2 mit der Moderatorin Gloria Michels (Juliette Lewis); dieses Schicksal beschäftigt die Menschen. 

Es ist der Geburtstag von Sue, aber ihr Mann Karl (Matthew Modine) vergisst ihn, weil er ein Date mit seiner Geliebten Debbie (Ellen Barkin) hat. Die Klamotte wird angereichert durch eine breite Palette weiterer Figuren, dem Bruder Petey (Jimmi Simpson), der endlich ein anständiger Mensch werden will, dummerweise aber im Geschäft der diebischen Elster Rita (Wanda Sykes) arbeitet. Ihn holt seine kriminelle Vergangenheit ein. Er muss Geld beschaffen, bsonders seine Verfolgerin Mina (Awkwafina) hat wohl zuviel TV geschaut und ist mit allen Verbrecher- und Erpressermitteln gewaschen. 

Diese Ausgangslage mit den schrill überzeichneten Figuren bietet genügend Stoff für dramatische Entwicklungen, deren Urimpuls von Sue ausgeht, die endlich stark und selbstsicher und wichtig sein und sich den Seitensprung ihres Karls nicht bieten lassen will; mit Folgen, die es sie ratsam erscheinen lassen, die Medien einzuschalten, denn bei der Polizei, die mal wieder dünmer als erlaubt ist, bei Detective Carn Harrs (Regina Hall), kommt sie mit ihrer Vermisstmeldung nicht durch. 

In solchen Gemengelagen und Milieus kann eine Formel wie „die Vagina wegschießen“ nie falsch oder nebem dem Geschmack liegen. Affirmationen sind eine Art Selbstermächtigung, das sollte man vielleicht noch wissen, ich bin stark, ich bin wichtig, ich bin wertvoll, egal, welche Filme ich schaue. 

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