Gefährliche Sportwetten (ARD, Montag, 14. Juni 2021, 23.05 Uhr)

Das interessiert niemanden.

Thema Sportwetten, Glücksspiel und Spielsucht. 

Das interessiert niemanden, wird sich auch die ARD gesagt haben, und verbannt den Mixed-Pickles-Beitrag von Ulrich Hagmann und Sebastan Krause unter Betreuung durch BR-Zwangsgebührentreuhänderin Birgit Engel gegen Mitternacht. 

Just nicht dahin, wo auch jene Leute fernschauen, die hier angesprochen werden sollen: all die Sportinteressierten, die wettsüchtig sind, all die Politiker, die sich mit der Wettsucht beschäftigen oder die ein Geschäft damit machen, all die Sportler, die damit werben; womöglich auch die ARD? 

Das jedenfalls wird aus der Wischiwaschi-Dokumentation mit Statement-Wust ersichtlich, im Grunde interessiert sich niemand ernsthaft dafür, gegen das Geschäft mit der Wettsucht etwas zu unternehmen; es wird zwar ein Gesetz beschlossen, es gibt Einzelkämpfer, es wird auch viel verboten, aber bewirken tut es nichts; weil offenbar, auch das suggeriert dieser Beitrag, zu viele sind, die damit glänzende Geschäfte machen; auch prominente Fußballer, erwähnt werden Stefan Effenberg, Oliver Kahn, Lothar Matthäus, die Bayernspieler. 

Wobei Stefan Effenberg noch die Dreistigkeit besitzt, für das Interview die Mütze mit dem Branding seines Sponsors schleichwerbenderweise aufzusetzen; just eines der getadelten Unternehmen; mehr Veräppelung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und dessen Zwangsgebührenzahler geht nicht. 

Die Zuständigen bei der ARD, wenn sie das Problem wirklich berühren sollte, hätten durchaus die Möglichkeit, dem Thema Prominenz zu verleihen. Statt es ins nächtliche Dunkel zu verwurschteln könnten sie es doch flankierend oder in den Pausen von Direktübertragungen von Sportereignissen zur Hauptsendezeit ins Programm nehmen; und dann bittschön mit einem verständlicheren Beitrag. 

Dass sie das nicht tun, zeigt, wie vollkommen egal ihnen das Thema ist, dass es ihnen auf keinen Fall auf den Nägeln brennt, dass sie es offenbar für ein nicht weiter behandelnswertes Sujet halten, obwohl es heißt, dass es hier um 13 Milliarden Verluste für Bundesbürger pro Jahr geht, das ist mehr als anderthalbmal so viel, wie der öffentlich-rechtliche Rundfunk braucht. 

Aber für so wichtig halten die ARD und ihr übermäßig bezahlter Spitzenmann Tom Buhrow das Thema wohl nicht, so ein bißchen Sucht, von der offenbar auch der öffentlich-rechtliche Rundfunk profitiert, wollen wir doch nicht so laut behandeln; wozu sollen wir uns womöglich in Schwierigkeiten mit Sponsoren etc. etc. bringen? 

Lieber bringen wir zur Beruhigung unseres eh schläfrigen Gewissens einen Beitrag für lau, den sowieso niemand interessiert. Dem Buchstaben, aber nicht der Sache gedient. 

Rote Karte des Zwangsgebührenzahlers! 

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