Captive State

Die totale Überwachung

herrscht auf der Welt bis in den letzten Winkel des Stadtteils Pilsen hinein, seit vor 9 Jahren Aliens die Welt unter ihre Kontrolle gebracht haben. Sie selbst bleiben als kaum sichtbare Macht im Hintergrund. Wenn sie in die Nähe von Menschen kommen, fahren sie Stacheln aus, erwecken das Erscheinugnsbild eines Igels, Igelniedlichkeit inklusive. 

Die Aliens haben ein merkwürdiges Raumschiff in Form eines deformierten Hinkelsteins für die Fahrten in den extraterrestrischen Raum. 

Denkste, alles unter Kontrolle, das geht gar nicht, das ist vielleicht die positive Aussage dieses Filmes von Rupert Wyatt, der mit Erica Beeney auch das Drehbuch geschrieben hat, der exzellentes Bildmaterial fast wie ein Katalog einer Ästhetik der Subversion geschossen und montiert hat. 

Gabe (Ashton Sanders) ist Mitglied einer verschworenen Untergrundorganisation, die über Zeichen an Wänden und Zeitungsannoncen kommuniziert. Er wird plötzlich wieder seinen verschwundenen Bruder Rafe (Jonathan Majors) treffen. 

Der Gegenspieler von der Polizei ist John Goodman als Mulligan, schwer schnaufend, verschlossener Gesichtsausdruck. Er war ein dicker Freund des Vaters der Gebrüder Gabe und Rafe Dummond. Man kennt sich. 

Ein Eindruck, den der Film erweckt, ist der eines Kammerspieles zwischen diesen beiden Protagonisten Gabriel und Mulligan. Es kommt zu väterlichen Tönen von Seiten des Älteren. Aber irgendwie will sich kein Verhältnis einstellen, das den Begriff Kammerspiel einlöste. 

Wie überhaupt die Geschichte zwar den Rahmen hat, Alien-Invasion, Totalkontrolle, Widerständler und Kollaborateure wie aus dem Lehrbuch. Aber der Story selber fehlt das Fundament. Sie zäumt sich nicht an einem individuellen Schicksal auf. Die Figuren scheinen eher das Spiel von Kontrolle, Unterdrückung und Widerstand illustrieren zu sollen. Insofern sind zwar eindrückliche Bilder zu sehen, aber so richtig fessseln tun sie nicht. 

Erst ganz am Schluss gibt es eine – sicherlich überraschende – Erklärung für ein paar Vorgänge, die mich als solche aber während des Filmes nicht sonderlich neugierig gemacht hatten. 

Immerhin wirkt der Film sehr heutig, es ist ja alles schon da, die ganzen Überwachungsapparate und – möglichkeiten, die Implantate, die Dauerortung von Subjekten, Razzien bis hin zu altmodischeren Abhörmethoden. Und aktuell auch, wer wirklich das Sagen hat, hier also die sogenannten „Legislatoren“, bleibt unendlich fern der weltlichen Realität, kaum fassbar. 

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