La Vocera (DOK.fest)

Maria de Jesús Patricio Martinez, 

Marichuy genannt, wird am Ende des Filmes nicht mehr die sein, die sie am Anfang gewesen ist, das ist ihr eigener Befund. 

Marichuy ist die Hauptfigur dieser Dokumentation von Luziana Kaplan. Marichuy ist anfangs eine Mexikanerin, die in einem der indigenen Reservate lebt und politisch engagiert ist. Über diese Reservate haben schon andere Filme berichtet, zuletzt, ebenfalls am DOK.fest, Between Fire and Water, wie basisdemokratisch und wie rücksichtsvoll auf die Natur die Menschen dort miteinander umgehen, in einer Art lokaler Autonomie. 

Dies Teilautonomie der Reservate wurde in Mexiko 1996 gesetzlich festgelegt, wird aber von der Spitzenpolitik und von Konzernen ständig missachet, immer wieder gibt es unfaire Eingriffe, unfaire Landverkäufe und Übleres. 

Gegen diese ständigen Übergriffe sind die Zapatisten schon 1994 aufgestanden, militärisch. Der CNI, der Nationale Kongress der Indigenen formte sich 1996. 2016 schließlich schlossen sich die beiden Organisationen zusammen, um im Interesse der Indigenen eine eigene Präsidentschaftskandidatur auf den Weg zu bringen. Dafür sind fast eine Million Stimmen nötig. 

Zur Kandidatin wurd Marichuy gewählt. Der Film von Luziana Kaplan erzählt die Geschichte von der Nominierung zur Kandidatin bis zur Bekanntgabe der offiziell zugelassenen Kandidaten. 

Das Leben von Marichuy änderte sich schlagartig mit der Nominierung. Sie tourt durch das Land. Da ist viel Malerisch-Mexikanisches dabei, wenn die Leute in ihren traditionellen Bekleidungen zu den Versammlungen kommen. 

Der Film ist eine ungewöhnliche Reise durch Mexiko, zeigt die Probleme der Indigenen mit großen Industrieprojekten, Bahnlinien, Solarpanelfeldern, Pipelines, Rodungen. Gleichzeitig kommen auch die Indigenen nicht mehr ohne moderne Technik aus; das Votum für die Kandidatin kann per Smartphone abgegeben werden. 

Der Film ist somit eine spannende Reportage über diese nationale Kandidatenkür und andereseits eine Reise duch Mexiko mit dem Fokus auf Leben und Probleme der Indigenen. 

Marichuy kehrt mit einem geweiteten Wissen und tieferem Einblick in die indigene Realität des Landes zurück und auch mit der Erfahrung, ständig im Zentrum eines Promipulkes und auf Bühnen vor Menschenmengen zu stehen. Sie ist zur Sprecherin, zur Stimme („La Vocera“) ihrer Landsleute geworden, zur Identitätsfigur, zum Vorbild. Und vielleicht hat sich beim Zuschauer nach Anschauen des Filmes auch etwas verändert, zumindest im Hinblick auf Mexiko, die Indigenen und auf das Thema Basisdemokratie und vielleicht auch über den achtsamen Umgang mit der Natur.

Anspanninfo:

„In 1994, the zapatista national liberation army (EZLN) rose up in arms against the mexican government. In response to a state of exploitation, opression, an discrimination, of indigenous peoples throughout the country. The san Andrés Larráinzar agreements were signed in 1996, recognizing the collective rights of indigenous peoples ndcluding their right to autonomy. The national indigenous congress (CNI) was created that same year. These agreements were flaunted and betrayed by every political party in congress. Since then, the EZLN’S communities and the CNI built up their organizations and exchanged experiences on autonomy.

In 2016, th CNI and the EZLN agreed in an assembly to back an indigenous women to run for the presidency in the 2018 elections. This is the story of that process.“

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