Pride in der Banlieu,
in St. Denis, einem bunt gemischten Vorort von Parris.
Die Studenten Youssef, Yanis, Luca und Annabelle wollen hier zum ersten Mal einen Pride-Umzug veranstalten. Hakim Atoui und Baptiste Etchegaray begleiten die vier bei den Vorbereitungen, die 5 Monate vorher anfangen, bis hin zum Event. Sie interessiert nicht jedes organisatorische Detail; sie sind einfach dabei, unterhalten sich mit den engagierten Leuten, saugen die jugendlich-optimistische Atmosphäre auf, sie fangen Stimmungen ein aus Studentenbuden, Gespräche, den nicht zu bremsenden Enthusiasmus.
Es ist das Porträt einer noch relativ unbefangenen Jugend, die mit einem Schwall von Fremdwörtern um sich wirft: Pinkwashing, Homonationalismus, LGTB-Phobie, Xenophobie, Soziogenese, Gentrifizierung, Kolonialsyndrom, Fetischisierung, asexuell, pansexuell, bisexuell, transsexuell, Soziotyp, Dichotomie, Xenophobie, Internationalisierung des Rassismus, Banlieu Stigma, Medienstrategie.
Es gibt aber auch Momente, wo, vielleicht gerade wegen dieser vielen Begriffe im Kopf, es köstlich ist zu sehen, wie die Gruppe versucht, Texte aufzusetzen und wie auch der eine den anderen korrigiert.
Der Augenfang unter den Protagonisten ist der aus Marokko stammende extravertierte Youssef; der ist immer für einen Flirt mit der Kamera gut oder probiert in der Kaufhausumkleide Frauenkleider an; im Gegensatz zu Yanis, der einen eher bürgerlichen Hintergrund in St. Denis aufzuweisen hat. In der Wohnung seiner Eltern finden die letzten Vorbereitungen statt. Bei der Parade wächst er schier über sich hinaus. Vorher schon machte das Team seine ersten Erfahrungen mit den Medien. Wie es sich für eine schöne Geschichte gehört, gibt es zum Schluss die Parade, die Show und den Tanz.